Provozierte Unfälle: Neuer Fall angezeigt

Die Ermittlungen gegen Pkw-Lenker Gustav Wenger wurden eingestellt
Radfahrer soll in Klagenfurt bewusst auf Pkw zugesteuert haben

Nach fünf Verdachtsfällen rund um Flüchtlinge, die im März in Klagenfurt Unfälle mit Pkw provoziert haben sollen, schien sich das Problem erledigt zu haben. Am Sonntag hat jedoch erneut eine Autofahrerin eine Begegnung mit einem "Mann südländischen Typs" zur Anzeige gebracht. Im letzten Moment habe sie einen Unfall verhindern können, gab sie zu Protokoll.

Die Pkw-Lenkerin fuhr laut eigener Aussage Sonntagvormittag in der Klagenfurter Flatschacher Straße in Richtung Südring, als von rechts ein Radfahrer auf der falschen Straßenseite direkt auf sie zugesteuert sei. Durch Hupen und eine Vollbremsung habe sie eine Kollision verhindern können, heißt es in der Niederschrift. Die Begebenheit ereignete sich im Stadtteil St. Ruprecht, wo die Mehrzahl der bisherigen Zwischenfälle – drei mit Fußgängern und einer mit einem Radfahrer – angezeigt worden waren.

"Ob ein Zusammenhang mit den vergangenen Beinahe-Unfällen mit Flüchtlingen besteht, ist Gegenstand der Ermittlungen", sagt Polizeisprecher Markus Dexl. Seit in Klagenfurt vor einem Monat die "Sonderkommission Autospringer" eingerichtet wurde, die alle "provozierten Crashs" verfolgen sollte, war kein neuer Fall mehr aufgetreten.

Gefasst werden konnte bislang lediglich ein mutmaßlicher Täter: Ein Asylwerber aus dem Iran wird verdächtigt, vor das Auto des Unternehmers Gustav Wenger "gefallen" zu sein. Dieser hatte den Vorwurf geäußert, man hätte den Unfall inszeniert, um in Folge Schmerzensgeld fordern zu können. Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob ein Verfahren gegen den Iraner einzuleiten sei, sagt Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Ermittlungen gegen Wenger wegen einer möglichen Mitschuld am Unfall seien eingestellt worden.

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