Priester soll Kinderpornos verschickt haben: Ermittlungen laufen

Ein Einsatzfahrzeug ist mit der Aufschrift Polizei versehen.
Laut Staatsanwaltschaft seien noch nicht alle Daten ausgewertet. Ordenspriester war in der Steiermark tätig, nun lebt er in OÖ.

Derzeit ermittelt das Landeskriminalamt Steiermark gegen einen Ordenspriester wegen Kinderpornografie. Der Mann soll die Taten in der Steiermark begangen haben, wo er bis Herbst 2021 in der Diözese Graz-Seckau eingesetzt war. Mittlerweile lebt er in Oberösterreich. Zuständig ist dennoch die Staatsanwaltschaft Graz, bestätigte Christian Kroschl, Sprecher der Anklagebehörde, einen Bericht der Kronen Zeitung. Laut Kroschl sei noch nicht das ganze Material ausgewertet.

Der Seelsorger soll pornografische Darstellungen von Minderjährigen besessen und zumindest sechs Bilder auch weitergegeben haben, so der derzeitige Vorwurf. Auf seine Spur kamen die Ermittler über einen Hinweis des US-amerikanischen „National Center for Missing & Exploited Children“ („Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder“). Dort hatte ein Mitarbeiter im Sommer 2021 Fotos und Videos entdeckt, die über den Facebook-Messenger geteilt wurden. Die IP-Adresse des Priesters wurde von der Polizei ausgeforscht.

Freigestellt

Sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe am 21. Juni sei der Beschuldigte von Generalvikar Severin Lederhilger vom Dienst freigestellt worden, nachdem er den zuständigen Provinzial als Ordensoberen informiert hatte, hieß es am Freitag von der Diözese Linz: „Es besteht kein Zweifel, dass Kinderpornografie eine der verwerflichsten Straftaten ist. Nicht nur staatlich, sondern auch kirchlich ist daher der Erwerb, die Aufbewahrung, das Zeigen oder Verbreiten derartiger Bilder ein gravierender Straftatbestand. Unabhängig davon sind Maßnahmen, Entscheidungen oder Urteile der staatlichen Strafverfolgungsbehörden zu sehen, deren Erhebungen von der Kirche vorbehaltlos unterstützt werden.“

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