Preßgasse: Sieben Mieter fordern nach Gasexplosion Schadenersatz

Hausexplosion in der Preßgasse in Wien
Der Anwalt der Mieter des Explosionshauses hat Zweifel, ob bei den Aufräumarbeiten Gefahr für Leib und Leben bestand.

Bewohner aus 30 Wohnungen haben bei der Gasexplosion in der Preßgasse im Juni ihr Zuhause verloren. Aber damit nicht genug, beklagten einige in den Tagen nach dem Unglück, dass Wiener Wohnen bzw. die von der Hausverwaltung engagierte Abbruchfirma sorglos Inventar entsorgt habe. Sieben Mieter lassen sich jetzt von Rechtsanwalt Wolfgang Maier vertreten. „Meine Mandanten sagen, dass zu wenig aus ihren Wohnungen gerettet wurde. Wir beziffern gerade den dadurch entstandenen Schaden.“ Dieses Aufforderungsschreiben wird mit der Hoffnung auf eine außergerichtliche Lösung an die Stadt geschickt. Sonst wolle man klagen.

Bestärkt fühlt sich Maier dabei durch einen Hauptmieter, der ihm berichtete, er sei mit der Abbruchfirma für längere Zeit in der Wohnung gewesen, um den Arbeitern zu zeigen, was diese sichern sollten – was dann angeblich trotzdem nicht passiert sei. Für den Anwalt ist somit fragwürdig, ob Gefahr für Leib und Leben – wie von Wiener Wohnen behauptet – bestand.

Laut Wiener Wohnen-Sprecherin Renate Billeth war diese gegeben: „Wir haben extra eine Abbruchfirma engagiert, die mit derart schwierigen Verhältnissen Erfahrung hat.“ Teilweise seien Wohnungen kaum betretbar und Möbel aufgrund der Statik nicht zu retten gewesen. Sie weist außerdem darauf hin, dass Haushaltsversicherungen für etwaige Schäden aufkommen sollten. Zudem helfe man den Mietern, indem in den Ersatzwohnungen in den ersten drei Monaten auf die Miete verzichtet werde.

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