Das Comeback der toten Künstler: Hightech on Stage

Roy Orbison starb 1988, dank 3 D-Hologramm-Technologie können verstorbene Musikstars wieder "auferstehen"
Unternehmer aus Niederösterreich bringt tote Stars wieder auf die Bühne – als Hologramme.

„Das Faszinierende ist, dass der eigentliche Star gar nicht da ist. Doch beim Konzert in London ist Roy Orbison mit seinem Sohn auf der Bühne gestanden, obwohl er seit 30 Jahren tot ist. Das war sehr emotional, da rennt einem die Gänsehaut auf. Und Emotionen sind auch unser Geschäft“. Der Mann, der als Ideengeber dafür sorgt, dass verstorbene Musikstars als computergeneriertes Hologramm wieder auf der Bühnen stehen, heißt Christoph Rahofer und kommt aus Niederösterreich. Und er hat noch viel mehr vor.

Der Mann ist generell vielseitig veranlagt. In seinem Heimatort Tattendorf (Bezirk Baden) ist Christoph Rahofer als Wirt bekannt, der selbst gebrautes Bier und mehr kredenzt. Doch das Rahofer Bräu samt angeschlossenem Kletterpark und Schlaffässern (dazu später mehr) ist mehr die „Bodenstation“ in einem Entertainment-Universum, in dem Rahofer „in Galaxien vordringen will, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

Das Comeback der toten Künstler: Hightech on Stage

Für die „virtuelle Geisterbahn“ gab es den  Constantinus Award

„IT-Oskar“

„Wissen und Entertainment vermitteln“, das ist für Rahofer in seinen Projekten der Ansatz. Hilfsmittel dafür sind neueste Technologien. „Vor drei Jahren begannen wir uns intensiv mit Virtual Reality zu beschäftigen “, erzählt er. Herausgekommen ist dabei „Virtual Reality Adventures – Go beyond Reality“, das eigens für ein Entertainment Center am Las Vegas Boulevard „The Strip“ entwickelt wurde. „Das ist ein bisserl wie eine Geisterbahnfahrt“ sagt Rahofer schmunzelnd. Einige Minuten lang kann man mittels einer Virtual-Reality Brille in andere Welten eintauchen. Etwa als Superman über Las Vegas fliegen, einen Balanceakt in schwindelerregenden Höhen überstehen oder aus einem mit Spinnen übersäten Horrorhaus herausfinden.

Das Projekt wurde mit Österreichs wichtigstem Unternehmensberatungs- und IT-Preis geehrt, dem Constantinus Award der österreichischen Wirtschaftskammer. Sein Projekt ist damit auch automatisch für den Staatspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nominiert. „Das ist sozusagen der Oskar der IT-Branche und es ist schön, dass die Arbeit auch in Österreich geschätzt wird.“

Das Comeback der toten Künstler: Hightech on Stage

Christoph Rahofer, Unternehmer

 

„Auferstehung“

Neuestes Projekt ist, verstorbene Musiker verblüffend lebendig wieder auf die Bühne zu bringen. „Mit der Hologramm-Technologie können wir Superstars sozusagen wiederauferstehen lassen. Wir brauchen dafür allerdings gutes Ausgangsmaterial wie Bild- und Tonaufnahmen“, sagt Rahofer.

„Wiederbelebt“ wurden schon Michael Jackson, Whitney Houston und eben Roy Orbison, dessen Hologramm sogar auf Tournee ging und live im Apollo Theatre in London mit dem Philharmonic Orchestra spielte.

„Unser nächstes Projekt ist Maria Callas. Geplant ist eine Tournee an allen großen Opernhäusern, wo sie gesungen hat wie Mailand, Athen und natürlich auch Wien“ erzählt Rahofer. „ Diese Technologie kann man auch für historische Reden einsetzen. Es gibt da viele Möglichkeiten.“

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Chinesisches Interesse an den Schlaffässern aus Tattendorf

 

Zwischendurch galt aber auch Tattendorf selbst die internationale Aufmerksamkeit. Eine Delegation aus China nahm vor kurzem das Schlaffass-Dorf in Visier. Die alternativen Hotelzimmer, die Rahofer alten Weinfässern nachempfand, könnten in den Fernen Osten ins dort nachgebauten Hallstadt exportiert werden. Es wäre der nächste Coup von Rahofer.

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