Österreich als Mode-Vorbild der Bayern

Ab August 2014 tragen zunächst etwa 500 bayerische Polizistinnen und Polizisten in einem Trageversuch die neue Dienstkleidung.
Testversuch: 550 bayrische Polizisten haben sich für die österreichische Uniform entschieden.

Eine Verwechslungsgefahr besteht ab August zwischen österreichischen Polizisten und ihren bayrischen Kollegen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat am Montag die neuen Uniformen präsentiert. Diese sind ihren österreichischen Pendants nicht nur zum Verwechseln ähnlich, die Uniformen sind bis auf kleinste Details quasi ident.

Bei dem aufwendigen Vorauswahlverfahren der bayrischen Polizei votierten 78 Prozent der Beamten für die österreichische Außendienstuniform. 44 Prozent – und damit ebenfalls eine Mehrheit – fühlten sich auch in der Innendienstbekleidung wohl.

Auf dieses Ergebnis kann die österreichische Polizei durchaus stolz sein, standen doch alle anderen deutschen Uniformen und auch jene der Schweizer und Italiener zur Auswahl. "Ein stimmiges Konzept, ein zeitgemäßes Design, eine hohe Funktionalität und frauenfreundliche Schnitte", haben laut dem bayrischen Innenminister von den österreichischen Modellen überzeugt.

500 Tester

Ab August wird nun ein Probelauf gestartet, ob die österreichischen Uniformen auch wirklich halten, was sie versprechen. Fast alle bayrischen Polizeidienststellen beteiligen sich an der Aktion. 500 Polizisten sind ab dem Sommer mit der dunkelblauen Kleidung unterwegs.

Ob die Dienstkleidung für alle 26.000 bayrischen Polizisten kommt, entscheidet sich laut dem Innenministerium im Sommer 2015. Österreichs Exekutive ist schon seit 2005 in den schicken dunkelblauen Uniformen im Einsatz unterwegs.

Keine Plagiate

Wer befürchtet, die deutschen Nachbarn haben sich einfach so am österreichischen Vorbild bedient, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Am 17. März schickte Österreich eine ganze Delegation an Bekleidungsexperten nach München, um den Deutschen die heimische Kollektion schmackhaft zu machen. Texiltechnische und polizeifachliche Experten gaben dann grünes Licht für den Probeversuch mit den österreichischen Modellen.

Da sich die Bayern in Sachen Strickjacke nicht ganz sicher waren, stellen die Österreicher jetzt sogar einen Prototyp zur Verfügung, um im Trageversuch auch mit den Strickjacken punkten zu können. Was Österreich davon hat, wollte am Montag keiner der Verantwortlichen verraten. Weder in Bayern noch in Wien konnte man Auskunft darüber geben, was für Österreich dabei herausspringt. Laut dem Innenminister des Freistaats wird die Umrüstung an die 30 Millionen Euro kosten.

Sollten die Uniformen nach der eingehenden Prüfung passen, stellt sich dann nur noch die Farben-Frage: Dunkelblau oder doch das in Bayern seit 1972 verwendete moosgrün – laut Bayerns Innenministerium muss darüber noch diskutiert werden.

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