Polizeisystem seit Donnerstag in Österreich ausgefallen

Symbolbild
PAD-System ist seit Anfang des Jahres in der Kritik. Ein Hardware-Problem führte erneut zu einem Ausfall.

Das polizeiinterne PAD-System (Protokollier-, Anzeigen- und Datenmodul), mit dem Anzeigen und Vernehmungen protokolliert werden, sorgt weiterhin für Diskussionen. Am Freitag berichteten mehrere Polizeidienststellen in ganz Österreich, dass das System ausgefallen sei. Ein Beamter in Niederösterreich schildert, dass es bereits seit den frühen Morgenstunden nicht verwendet werden könne. Auch am Nachmittag hatten die Beamten noch mit den Fehlern zu kämpfen. Erst um 17.40 Uhr konnte das System wieder hochgefahren werden. 

Ein Wiener Polizist schildert dem KURIER, dass es bereits seit Donnerstagabend Probleme gegeben hätte.

Kritik von Gewerkschaft

Die FSG-Gewerkschaft hatte bereits Anfang des Jahres das PAD-System nach einer Software-Aktualisierung kritisiert. Fehler soll es aber weiterhin geben, wöchentliche Ausfälle seien keine Seltenheit. „Das PAD-System wird immer periodisch abgeschaltet. Seit Juni wird uns versprochen, dass es reibungslos läuft. Da sind wir weit davon entfernt“, sagt Vorsitzender Hermann Greylinger. Bei einem solchen Ausfall müsse man händisch („wie früher“) die Anzeigen aufnehmen. Für die Polizisten ist es ein klarer Mehraufwand. „Es ist vor allem in den arbeitsintensiven Städten, wie Wien, Salzburg oder Graz noch ärgerlicher“, sagt Greylinger.

Polizeisystem seit Donnerstag in Österreich ausgefallen

Hermann Greylinger, FSG, Polizeigewerkschaft

Das Innenministerium bestätigt am Freitag auf Anfrage die Panne. „Das PAD-System ist aufgrund eines technischen Defekts in der Hardware seit gestern kurz vor Mittag in ganz Österreich ausgefallen. Derzeit wird fieberhaft an der Behebung des Problems gearbeitet und man ist zuversichtlich, dies in Kürze behoben zu haben“, sagt Sprecher Christoph Pölzl.

"Der Defekt hat keine Auswirkungen auf die bestehenden Daten, die bereits eingegeben wurden. Auch sind diese in keiner Weise gefährdet. Personen- und Sachenfahndungen etc., die beispielsweise über das PAD in die Datenbanken eingespielt werden, können dennoch ins System eingespeichert werden", heißt es weiter. Für die Dauer des Ausfalls wurden laut Pölzl für die Beamten Formulare bereitgestellt, die dann „nachträglich ins PAD übertragen werden“.

 

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