Selbst Karners Innenministerium möchte auf die App nicht verzichten. Polizei auf TikTok: Österreich als Vorzeigebeispiel, verlautete vergangene Woche das Innenressort in einer Pressemitteilung. Denn bei einem von der Polizei Nordrhein-Westfalen organisierten internationalen Treffen präsentierte ein TikTok-Manager den österreichischen Polizeikanal als besonders gelungen.
Der TikTok-Kanal „diepolizei“ hat seit dem Start im August 2022 rund 60.000 Follower und mehrere Millionen Video-Aufrufe eingesammelt. Grund genug, für TikTok-Manager Jonas Krambrich den österreichischen Polizeikanal als Best-Practice-Beispiel zu präsentieren.
Tenor des Workshops in Deutschland: Mit klassischen Werbevideos erzeugt man keine Aufmerksamkeit. Um erfolgreich zu sein, bedarf es einer Portion Augenzwinkern und Selbstironie.
Polizei sucht Nachwuchs
Mittelpunkt des bmi-Kanals stehen die Videos zur Rekrutierungskampagne „Starkes Team, starker Job“, mit denen insbesondere eine junge Zielgruppe für den Polizeiberuf begeistert werden soll. Derzeit erreicht der Kanal laut Innenministerium hauptsächlich Personen zwischen 18 und 34 Jahren. 85 Prozent der Follower sind aus Österreich.
Wie berichtet, verließen im Vorjahr so viele Beamten wie noch nie die Exekutive, rund 600 Personen kündigten, weitere 900 gingen in Pension. Deshalb wird dringend neues Personal gesucht – zuletzt wurden etwa freiliegende Tätowierungen an Arm, Kopf und Hals per Erlass erlaubt.
Der hauseigene TikTok-Kanal wird jedenfalls über eigene Telefone betrieben, die nicht in die IT-Infrastruktur des Innenministeriums eingebunden sind, um die Sicherheitsvorgaben zu erfüllen, wie betont wird. Die Rekrutierungskampagne der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit im Innenministerium wird auch über andere Social-Media-Kanäle gespielt.
Das Ziel: So wie die Polizei selbst soll auch die Polizei-Kampagne überall in der Öffentlichkeit präsent sein.
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