Platter schließt Lockdown-Alleingang für Tirol aus

Platter schließt Lockdown-Alleingang für Tirol aus
Die Situation in Tirols Spitälern ist brisant. Eine Verlängerung des Lockdowns auf eigene Faust kommt für den Landeschef nicht in Frage.

In Tirols Krankenhäusern mussten am Dienstag bereits 66 Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Das sind um vier mehr als am Tag davor und um über 50 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Tirol ist zudem eines von fünf Bundesländern, in dem die 7-Tage-Inzidenz derzeit immer noch über 1.000 liegt.

Den derzeitigen Lockdown als Bundesland zu verlängern, falls er österreichweit wie angekündigt am 13. Dezember endet, kommt für VP-Landeshauptmann Günther Platter aber nicht in Frage. "Wir werden mit Sicherheit von Tirol aus nichts eigentständiges tun", erklärte er am Dienstag auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung.

Hoffnung auf Trendwende

Die Inzidenzen würden weiter nach unten gehen, auch der Reproduktionsfaktor sei gesunken, so Platter. Dass die Belegung der Intensivstationen vorerst noch steigen, "damit haben wir gerechnet".

VP-Gesundheitslandesrätin Annette Leja zeigte sich "überzeugt, dass wir gut durch die vierte Welle kommen." Die Situation auf den Intensivstationen sei aber durchaus ernst.

In Wien wurde indes im Bundeskanzleramt bei einem runden Tisch über die Impfpflicht beraten. Was die kolportierten Strafen für Verweigerer anbelangt, wollte sich Platter an der Debatte über die Höhe nicht beteiligen: "Ich kenne diesen Entwurf noch nicht. Die Landeshauptleute sind noch nicht eingebunden."

Baustelle PCR-Tests

Das PCR-Testsystem nach dem Wiener Vorbild "Alles gurgelt" bleibt in Tirol vorerst noch eine Baustelle. Sollte der Lockdown tatsächlich am 13. Dezember - wenn vielleicht auch nur teilweise - enden, könnten PCR-Tests für den Zutritt gewisser Bereiche aber vorgeschrieben sein.

Darauf angesprochen, teilte Tirols Landeshauptmann Richtung Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) aus: "Es haben alle Bundesländer ein Problem, die Kapazitäten sind schwer erreichbar. Es ist oft relativ einfach, in einer Verordnung etwas anzukündigen." Die Vollziehung hätten dann aber die Bundesländer zu leisten.

Tirols Corona-Einsatzleiter zeigte sich aber "guter Dinge", dass das System bis zum Ende des Lockdowns in Tirol steht. Derzeit würden die letzten Details mit den Vertragspartnern geklärt, "eine entsprechende Anzahl von Testkits ist auf dem Weg nach Tirol."

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