Platter: "Bayern müssen mit noch mehr Blockabfertigungen rechnen"

Die Europabrücke auf der Brennerautobahn (A13) wird ab dem Früjahr saniert
Sanierung der Europabrücke: Landeshauptmann will Transit an der Grenze auch abseits von langen Wochenenden einbremsen.

Bayern muss sich auch im Jahr 2018 auf Lkw-Blockabfertigungen an der Grenze zu Österreich bei Kufstein einstellen. Das hat Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Montag beim Drei-Länder-Transitgipfel in München bekräftigt. Bisher war von 20 bis 30 Tagen die Rede, an denen dann je nach Verkehrsaufkommen nur noch 250 bis 300 Lkw pro Stunde ins Land dürfen.

Nun legt Platter noch einmal nach. "Im Sommer muss die Europabrücke saniert werden. Die Bayern werden mit noch mehr Blockabfertigungen rechnen müssen", sagt der Landeshauptmann. Die Europabrücke ist das Kernstück der Brennerautobahn. Vor 55 Jahren wurde das Bauwerk dem Verkehr übergeben. Mit ihren 190 Metern Höhe war sie damals die höchste Brücke Europas und der Stolz Tirols. Heute stehen Fotos von Pkw- und Lkw-Kolonnen, die sich zwischen den Bergen über das Bauwerk wälzen, als Sinnbild für die Transitbelastung.

2,25 Millionen Lastwagen passierten die Brücke 2017. Im kommenden Frühjahr und Sommer muss die Asfinag einen Fahrstreifen sanieren. Statt insgesamt sechs Spuren Richtung Nord und Süd stehen dann nur noch vier zur Verfügung, wie eine Sprecher der Asfinag gegenüber dem KURIER bestätigt.

Vier statt sechs Spuren

Das gilt zunächst im April, wenn Vorbereitungsarbeiten für die Sanierung getroffen werden. Im Mai werden aufgrund des Feiertagsreiseverkehrs zunächst wieder alle Fahrstreifen geöffnet, ehe die Fahrzeuge sich dann ab Juni bis in den Herbst über vier Spuren zwängen muss.

Bisher ordnete das Land Tirol Lkw-Blockabfertigungen nach verlängerten Feiertagswochenenden an, da der Güterverkehr hier immer wieder zu massiven Behinderungen in Tirol führte. Da der Lkw-Verkehr weiter ansteigt, könnte aber die Verengung auf der Europabrücke auch abseits von Feiertagen zu Staubildungen führen, die Platter gegebenenfalls mit Blockabfertigungen verhindern will.

In Bayern dürften diese Pläne auf wenig Gegenliebe stoßen. In Tirol wird derweil an einer Liste mit den Terminen für die nächsten Blockabfertigungen gearbeitet, die demnächst nach München geschickt wird.

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