Pilnaceks Tod: Die Obduktion lässt keine Fragen mehr offen

TIROL: PROZESS / IBIZA U-AUSSCHUSS GEGEN OSTA JOHANN FUCHS: PILNACEK
Der Bericht liegt vor. Für Polizei und Staatsanwalt sind die Untersuchungen damit beendet.

Man kann von einem Obduktionsbericht in Rekordzeit sprechen. Andere gerichtsmedizinische Gutachten dauern aktuell auf Niederösterreichs Gerichten mehrere Monate bis hin zu einem Jahr. Wenn man die mysteriösen Umstände bedenkt und sich vor Augen führt, um welche höchst prominente Person es sich handelt, ist das Tempo aber nicht weiter verwunderlich.

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Ein Monat nach dem Tod des suspendierten Sektionschefs des Justizministeriums, Christian Pilnacek, liegt der Staatsanwaltschaft Krems und dem NÖ Landeskriminalamt das endgültige Obduktionsergebnis vor. Das Papier bestätigt das, was bereits kurz nach der Leichenbeschau mündlich vom Sachverständigen überliefert wurde.

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Tod durch Ertrinken

Wie die Gerichtsmedizin festgestellt hat, ist Christian Pilnacek eindeutig ertrunken. Die Leiche des 60-Jährigen war am 20. Oktober in der Donau bei Rossatz in NÖ entdeckt worden. Augenscheinliche Hinweise auf Fremdverschulden lagen keine vor, bestätige damals das Landeskriminalamt nach der Tatortermittlung. Dies deckt sich nun auch mit dem nun bekannten schriftlichen Obduktionsergebnis. Der Fall gilt daher für Justiz und Kriminalpolizei als geschlossen. 

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Pilnaceks Tod: Die Obduktion lässt keine Fragen mehr offen

Christian Pilnaceks Leiche trieb am 20. Oktober 2023 in der Donau

Angesichts der besonderen Umstände und der Rolle Pilnaceks in zahlreichen Verfahren, hatten sich rund um den Tod des 60-Jährigen zahlreiche Gerüchte und Mythen bis zuletzt hartnäckig gehalten. Sogar ein Verbrechen wurde nicht ausgeschlossen. "Dafür gibt es bis dato keinen einzigen Hinweis", erklärt ein Ermittler im Gespräch mit dem KURIER. Nach der Obduktion sei dies noch viel eindeutiger als davor, heißt es bei der Polizei.

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Was ist passiert?

Am Abend vor seinem Tod hatte der 60-Jährige an einer Veranstaltung in der ungarischen Botschaft in Wien teilgenommen. Anschließend hatte er sich selbst ans Steuer seines Wagens gesetzt und war nachts auf der Stockerauer Schnellstraße in die falsche Richtung aufgefahren. Eine Polizeistreife stoppte Pilnacek als Geisterfahrer und nahm ihm den Führerschein ab - wegen einer "nicht übermäßigen" Alkoholisierung. "Alles lief sehr ruhig und besonnen ab", berichtete die Polizei später von der Amtshandlung.

Eine Vertrauensperson brachte ihn an den Wohnsitz ins niederösterreichische Rossatz, wo er Stunden später leblos in der Donau gefunden wurde. 

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