Pikanter Prozess: Pärchen hatte Sex im Zug
Derart öffentlicher Verkehr geht gar nicht, befand die Staatsanwaltschaft Klagenfurt und klagte ein Paar wegen sexueller Belästigung an - jener anderer Fahrgäste nämlich: Das Paar soll Sex in einem Zug der ÖBB in Kärnten gehabt haben.
Unfreiwillig dabei waren 20 bis 25 Passagiere im selben Waggon. "Damit haben die Angeklagten ein Verhalten gesetzt, das geeignet war durch unmittelbare Wahrnehmung berechtigtes Ärgernis zu erregen", ist die Anklagebehörde überzeugt.
Beim Prozess Mittwochvormittag geben sich die Angeklagten dann doch etwas zurückhaltender. Der 35-Jährige verteidigte sich, dass er doch nur mit seiner Freundin geschmust habe. Zugegeben, sie sei dabei auf ihm gesessen. "Aber das wird ja wohl noch erlaubt sein", merkt er an. Richterin Claudia Bandion-Ortner kommentiert trocken, die Fahrt zwischen Klagenfurt und Kühnsdorf dauere bloß 17 Minuten. "Hätten Sie da nicht warten können?"
Ein Sitz, der wackelt
Einer der Passagiere sagt als Zeuge aus. Gehört hat er zwar nichts ("Ich hab' die ganze Zeit über Kopfhörer auf gehabt"), aber gesehen, jedenfalls im Vorbeigehen: Es habe am Sitz "gewackelt", die Frau habe zudem die "Hose bis den zu den Knien heruntergezogen".
Was sich wirklich in der knappen Viertelstunde im Zug abgespielt hat, bleibt vorerst ungeklärt. Jedenfalls ist die 27-Jährige auch wegen Körperverletzung angeklagt, sie soll den Zeugen im Zug geschlagen haben. Ihr Freund hat sich auch noch wegen anderer Delikte zu verantworten, darunter Widerstand gegen die Staatsgewalt, die mit verletzen Polizisten endete.
Der 35-Jährige wurde am Mittwoch zu 18 Monaten unbedingter Haft verurteilt, die 27-Jahre alte Frau zu 12 Monaten, davon vier unbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
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