Pflegepersonal stimmt einmonatiger Schonfrist zu
Das nicht-medizinische Personal der Salzburger Landesklinken (SALK) hat dem Dienstgeber am Dienstag eine weitere Schonfrist eingeräumt. Die Betriebsvereinbarung wird um einen Monat verlängert, damit sind 24-stündige Journaldienste für die Pflegekräfte und die medizinisch-technischen Angestellten weiterhin möglich.
Eine Ausnahme sind die Anästhesie-Pflege und das HNO-Operations-Team mit insgesamt 75 Mitarbeitern. Sie weigern sich, die Verlängerung zu unterzeichnen, sagt Christine Vierhauser, Vorsitzende des Zentralbetriebsrats. „In diesen Bereichen ist der Journaldienst mehr ein Schichtdienst. Die Mitarbeiter müssen 24 Stunden ohne Ruhepause durcharbeiten. Das sind strukturelle Probleme, die in den nächsten Wochen bereinigt werden müssen.“
Ob es zu Einschränkungen bei den geplanten Operationen kommen wird, wie befürchtet wurde, könne sie noch nicht sagen. "Die Chirurgen werden informiert, dass sie wieder mehr OPs einplanen können. Dann werden wir sehen, wie viel mit dem bestehenden Personal tatsächlich möglich ist", sagt Vierhauser.
Der Betriebsrat hat das Ruder sprichwörtlich in letzter Sekunde herumgerissen: Bei der Betriebsversammlung am Montag stimmte die Mehrheit der 380 betroffenen Mitarbeiter dagegen. Damit hätten Bereiche wie OP-Pflege und Anästhesie bereits ab Mittwoch, 1. April, auf Schicht- und Wechseldienst umstellen müssen, wofür aber nicht ausreichend Personal zur Verfügung steht.
Für Vierhauser war das ein unbefriedigendes Ergebnis. Am Dienstag habe es sie in „intensivsten Gesprächen“ geschafft, die Teams doch noch von einer Verlängerung zu überzeugen – zumindest für einen Monat. „Wir sind endlich in ernsthaften Verhandlungen mit dem Dienstgeber und müssen die Spannung herausnehmen“, erklärt Vierhauser.
Am 8. April findet die nächste Verhandlungsrunde mit Spitals- und Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) statt. Wie berichtet, fordern die rund 2000 Mitarbeiter aus Pflege und medizinisch-technischen Diensten eine Erhöhung des Grundgehalts um 30 Prozent, wie es Anfang des Jahres die Spitalsärzte erreicht haben. Stöckl hält die Forderung für überzogen. Für das Gehaltssystem-Neu will er vorest acht Millionen Euro in die Hand nehmen. Details des neuen Angebots an die Pflegekräfte sind noch nicht bekannt.
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