Parksheriffs im Kreuzfeuer der Kritik

Die neuen Klagenfurter Parksheriffs gehen rigoros vor.
Weil sich ÖWD-Mitarbeiter zu sehr an Vorschrift halten, wird Kompromiss gesucht.

Seit mit 1. April in Klagenfurt der Österreichische Wachdienst (ÖWD) mit der Parkraumbewirtschaftung beauftragt ist, reißen die Beschwerden nicht ab. Am heutigen Mittwoch wird sich der Stadtsenat damit befassen.

In den Klagenfurter Kurzparkzonen weht ein frischer Wind. Die Mitarbeiter des ÖWD, die gebührenpflichtigen Zonen überwachen, nehmen ihren Job ernst. Zu ernst, finden viele Parksünder, die sich beim Bürgerservice der Stadt beschweren. Vor allem über mangelnde Toleranz. So musste ein Autofahrer aus Spittal an der Drau 24 Euro berappen, weil er die Parkzeit um vier Minuten überschritten hatte.
Der ÖWD ist angehalten, bereits ab der ersten Minute nach Ablauf der Parkzeit abzustrafen. „Wir haben den Auftrag, die Kurzparkzonen Montag bis Samstag zu kontrollieren“, sagt Landesdirektorin Manuela Riedl. Weil mehr Strafzettel ausgestellt werden als unter dem Vorgängerunternehmen G4S, musste das Team bereits von neun auf elf Parkwächter aufstockt werden.

Deeskalierung

Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ), in dessen Kompetenz die Parkzonen fallen, ist um Deeskalierung bemüht. Nach einem Gespräch mit Riedl kündigte er an, eine Änderung der Parkordnung ins Auge zu fassen. So sollen die Kontrollen erst um 8.15 Uhr begonnen und bereits um 17.45 Uhr beendet werden.
Doch das ist den anderen Parteien zu wenig. „Wir hatten bis 2009 ein funktionierendes System“, sagt Stadtrat Peter Steinkellner (ÖVP). „Es war klar und einfach.“ Nämlich: Gebührenpflicht innerhalb des Ringes und eine Stunde Gratisparken, drei Stunden mit Parkuhr außerhalb des Ringes.
„Mehr Übersicht“, verlangt auch die SPÖ. „Es geht nicht an, dass es zwei unterschiedliche Tarife gibt“, sagt Stadtrat Jürgen Pfeiler.
Selbst wenn sich der Stadtrat heute auf ein neues Modell einig, werden die Autofahrer noch warten müssen. Denn eine Änderung der Parkordnung muss vom Gemeinderat beschlossen werden. Einen Termin für die nächste Sitzung gibt es allerdings noch nicht.

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