Paar war erst vor kurzem zusammengezogen
Das Paar, das erst vor kurzem zusammengezogen war, hatte keine Chance. Sie starben noch an der Unfallstelle. Ein 37-Jähriger gebürtiger Kroate aus Niederösterreich, der auf Osterbesuch bei Verwandten in Radenthein war, wurde ebenfalls von dem Audi gestreift. Er wurde mit Verletzungen an der Hand ins Krankenhaus eingeliefert.
Am Unfallort selbst, lassen grüne und rote Bodenmarkierungen erahnen, mit welcher Wucht der Audi das Paar erfasst haben dürfte.
Welche Spuren der Unfall in der Stadtgemeinde selbst hinterlassen hat, zeigen Gespräche mit Radentheinern. In der Zeitung will keiner seinen Namen lesen. "Man fragt sich schon, wie grausam das Schicksal zuschlagen kann. Wären die zwei nur eine Minute später auf den Gehweg gegangen, wäre der Bursche einfach von der Straße abgekommen und nix wär passiert", erzählt eine Frau.
Laut ersten Ermittlungen soll das Paar tatsächlich erst kurz vor dem Unfall auf den Gehweg neben der Millstätter Straße (B98) gewechselt haben, nachdem es einen Abschneider durch das Wohngebiet genommen hatte. Warum der 22-Jährige von der Straße abkam, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich dürfte er in der Folge von Sekundenschlaf die Kontrolle über sein 260-PS-Gefährt verloren haben.
Gekannt hat die Unfallbeteiligten jeder im Ort. "Der Ingo hat ja im RHI-Werk gearbeitet", erzählt ein Mann, der mit seinem Hund spazieren ist. Und ein anderer fügt hinzu: "Die zwei sind ja erst vor kurzem zusammengezogen. Das Elternhaus des Mädchens befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Feuerwehr. Jetzt stellen Sie sich vor, sie kommen dann als Feuerwehrler zu so einem Unfall."
Enorm belastender Einsatz für Helfer
Wie belastend der Unfall auch für die Einsatzkräfte war, bestätigt Feuerwehr-Kommandant Hannes Daborer: "Die beiden Getöteten hat jeder von uns gekannt. Sie sind ja etwa im selben Alter wie der Rest unserer Mannschaft. Das sind Bilder, die sich einprägen."
Nach dem Einsatz hätte es noch Gespräche unter den Kameraden gegeben. "Wir werden aber auch ganz klar anbieten, dass professionelle Hilfe hinzugezogen werden kann, wenn jemand sich schwer mit der Verarbeitung des Erlebten tut", sagt Daborer. Verarbeitet würden die Geschehnisse aber wohl auch von vielen in und gemeinsam mit ihren Familien. Daborer: "Die Osterfeiertage belastet so ein Unfall, aber man ist auch im Kreis seiner Liebsten, was bei der Aufarbeitung sicher hilft."
Der 22-Jähriger Unfalllenker konnte zum Unfallhergang übrigens noch nicht befragt werden. Dies dürfte am Dienstag erfolgen. Auch für die verstorbene Lisa L. wäre der Dienstag ein besonderer Tage gewesen: Sie hätte laut Medienberichten heute in ihrem neuen Job durchgestartet.
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