Originelle Gerichte: Der scharfe Kren kann es auch zuckersüß

Originelle Gerichte: Der scharfe Kren kann es auch zuckersüß
Prämierung der innovativsten Produkte aus der Wurzel. In der Steiermark werden pro Jahr 3.500 Tonnen Kren geerntet.

„Das ist der schärfste Award der Steiermark“, schmunzelt man in der Landwirtschaftskammer. Wohl wahr: Bei der Online-Vorstellung innovativer Speisen stand Dienstagabend eine zuweilen tränentreibende Wurzel im Mittelpunkt Kren.

In ganz Österreich waren Landwirte, Konditoren und (Hobby-)Köche aufgerufen, sich etwas Neues zur Verwertung des Krens einfallen zu lassen. Sechs von insgesamt 34 Teilnehmern hatten genügend Stimmen gesammelt, um beim „Kren-Award“ teilzunehmen. Die Bandbreite der Produkte war breit: Krensenf, „Kren brûlée“, süße Krentörtchen oder eine mit der Wurzel verfeinerte Spirituose namens „Wild Horse“ wurden eingereicht.

Ein Türöffner

Das verlockte natürlich zu Wortspielen: „Die Innovationen und Gerichte sind einfach krensgenial“, witzelt Maria Pein, Vizepräsidentin der steirischen Landwirtschaftskammer. Sie sieht in der Prämierung der Kreationen „einen Türöffner für neue Speisen mit Kren in der Gastronomie“. Martin Kern, Obmann der steirischen Kren-Bauern, fügt an, es gehe auch „darum, die Produktqualität zu verbessern und Gastwirte sowie Köche vom Kren zu begeistern“.

Kren brûlée

Am meisten Begeisterung ernteten Dienstagabend Christine Krasser, Konditorin aus Preding, mit ihrem „Krentörtchen“ sowie Koch Nemes Szabolcs vom Marktheurgen Strobl in St. Ruprecht an der Raab mit seiner „Kren brûlée“.

Originelle Gerichte: Der scharfe Kren kann es auch zuckersüß

Ein Krentörtchen

64 landwirtschaftliche Betriebe in der Steiermark bauen Kren an, insgesamt ist die Ackerfläche 307 Hektar groß. Knapp 3.500 Tonnen kommen pro Jahr zusammen; die Steiermark hat de facto eine Alleinstellung in Österreich: 99 Prozent des heimischen Krens stammen aus dem Bundesland.

Geschützte Marke

Das Lebensmittel ist seit 2008 EU-geschützt und trägt die Marke „g.g.A“, geschützte geografische Angabe. Damit steht die Wurzel in einer Reihe nicht nur mit dem steirischen Kürbiskernöl, sondern auch mit französischem Champagner, italienischem Prosciutto San Daniele oder griechischem Feta.

Erntezeit ist zweimal im Jahr, Anfang März und Anfang November. Pro Hektar sind durchschnittlich 800 Arbeitsstunden nötig, um den Kren zu „heben“ oder „auszubauen“, wie die Fachausdrücke heißen. Die Ernte kann wegen der bis zu 30.0000 Wurzeln pro Hektar nur händisch erfolgen, um alle Triebe freizulegen.

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