Ordnungsamt kämpft mit Personalproblemen

Die Zahl der Ordnungshüter ist geschrumpft, nur sieben Personen schieben Dienst
Der Job wird als Sprungbrett ins Magistrat genutzt. Nur mehr sieben Stellen sind besetzt.

Ordnungshüter beim Ordnungsamt Klagenfurt – klingt nach einem guten und sogar sicheren Job, seit sich die Bevölkerung mehrheitlich für die Beibehaltung der Sicherheitsabteilung ausgesprochen hat. Dennoch schrumpfte der Mitarbeiterstand in den vergangenen Wochen von zwölf auf sieben. Eine Nachbesetzung ist problematisch, die geplante Aufstockung des Personalstandes überhaupt unmöglich, da sich die Zahl der Bewerber in Grenzen hält.

Die Gründe für den Engpass: Einige Angestellte nutzten den Job beim Ordnungsamt als Karrieresprungbrett für eine besser dotierte Anstellung beim Magistrat Klagenfurt. Ein Mitarbeiter musste wegen einer langwierigen Knieverletzung versetzt werden, andere wiederum haben gekündigt, weil die Patrouillengänge zu beschwerlich bzw. die Dienstzeiten nicht familientauglich waren. Aktuell sind nur mehr sieben Personen im Außendienst tätig.

Fünf-Jahres-Klausel

Eine im Dezember des Vorjahres unter 5000 Bürgern durchgeführte Umfrage zeigte, dass die Klagenfurter großes Vertrauen in die Dienstleistung der Stadt haben: 76 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Beibehaltung des Amtes aus. Folglich schrieb die Personalabteilung der Stadt kürzlich die fünf offenen Stellen Magistrats-intern neu aus – allerdings mit dem Verweis auf eine neue Klausel, wonach sich die Bewerber schriftlich für fünf Jahre an das Ordnungsamt binden müssen, falls sie aufgenommen werden.

"Wir bilden die Leute immerhin monatelang in sämtlichen Bereichen aus, inklusive Einsatztraining und psychologischer Schulung. Das erfordert Ressourcen und ist ziemlich kostenintensiv. Daher wollen wir die Bediensteten längerfristig an das Ordnungsamt binden. Und zwar schriftlich, denn bisher gab es nur mündliche Vereinbarungen", begründet der Leiter der Einrichtung, Wilfried Kammerer die avisierten Vertragsdetails.

Obwohl die Jobsicherheit im Magistrat in Zeiten des Sparens nicht mehr an allen Abteilungen gegeben ist, hält sich das Interesse an einem Wechsel in Grenzen: "Insgesamt sind 1800 Menschen im Magistrat beschäftigt. Viele Bedienstete haben nur Saisonverträge – dennoch hat sich kaum jemand beworben. Wir haben sogar die Ausschreibungsfrist verlängert (bis morgen, Freitag, Anm.), aber es gibt nur zehn Kandidaten", kann Kammerer das mangelnde Interesse nicht nachvollziehen. Es sei ein schöner, aber offensichtlich nicht immer ganz einfacher Job.

Externe Ausschreibung

Kammerer zum weiteren Procedere: "Wir müssen das Objektivierungsverfahren abwarten, um zu ermitteln, ob die zehn Bewerber überhaupt die Anforderungen für diese Aufgaben erfüllen. Ansonsten werden wir die Stellen extern ausschreiben."

Dieser Ansatz mache durchaus Sinn, zumal die Bevölkerung ja den Wunsch geäußert hat, die Zahl der Ordnungshüter aufzustocken, um Kontrollgänge durch Stadt und Parkanlagen, das Einschreiten gegen aggressives Betteln, oder Kontrollen der Leinen- und Maulkorbpflicht sowie der Einhaltung des Alkoholverbots zu forcieren.

Die jährlichen Kosten des Ordnungsamts beliefen sich übrigens bisher auf rund 500.000 Euro – wobei Einnahmen aus Parkstrafen im Jahr 2014 rund 200.000 Euro, im Jahr 2015 rund 300.000 Euro betrugen.

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