Studienstiftung fördert besonders engagierte und begabte Studenten

Christoph Grabenwarter, der Präsident des Verfassungsgerichtshofs, im Gespräch mit Studienstiftung-Stipendiaten.
Maturantinnen und Maturanten können sich ab September bewerben.

Sich mit einer Nobelpreisträgerin, dem Chef der Industriellenvereinigung oder dem Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs austauschen: Für viele junge Menschen scheint das unerreichbar. Doch genau das ermöglicht die Österreichische Studienstiftung, ein Förderprogramm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), wie Christiane Wendehorst erzählt. Die Rechtswissenschafterin an der Uni Wien ist als ÖAW-Präsidiumsmitglied für die Studienstiftung mit zuständig.

Deren Ziel ist es, begabte und außergewöhnlich engagierte junge Erwachsene während ihres Studiums zu fördern und zu begleiten. Davon profitieren nicht nur die Stipendiaten selbst, sondern die Gesellschaft als Ganzes, sagt Wendehorst: „Ich bin mir sicher, dass diese jungen Menschen eines Tages Herausragendes in ihrem Beruf und für die Gesellschaft leisten werden. Oder, um es etwas pathetisch auszudrücken: Sie werden vielleicht helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“ Beim Auswahlverfahren wird deshalb besonders darauf geachtet, welches Potenzial diese Bewerberinnen und Bewerber haben, um die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Grundsätzlich können sich alle Maturantinnen und Maturanten für das Programm bewerben.

Allerdings: „Wir wenden uns besonders an jene, die es aus verschiedenen Gründen schwerer haben – etwa an Jugendliche, die aus Nichtakademikerhaushalten kommen oder Migrationshintergrund haben. Die individuelle Leistung, die sie erbringen müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist oft weitaus höher als bei Menschen, die von zu Hause stark gefördert werden können“, erläutert Wendehorst.

Anton Zeilinger und Imgrad Griss waren schon da

Die Studienstiftung fördert nur immateriell – wie z. B. durch die eingangs erwähnten Gespräche mit herausragenden Persönlichkeiten. Nicht nur die Nobelpreisträger Anton Zeilinger oder Anne L’Huillier waren da zu Gast – auch IV-Präsident Georg Knill, der Präsident des Verfassungsgerichtshofs, Christoph Grabenwarter, oder Irmgard Griss redeten mit Stipendiaten darüber, wie sie es auf ihre Position geschafft haben, welche Strategien ihnen dabei geholfen haben etc. 

Auch Vernetzungstreffen, Vorträge oder drei- bis fünftägige Seminare, in denen Stipendiaten aus verschiedenen Fachrichtungen sitzen, sind Teil des Förderprogramms. Die Themen der Seminare reichen von „Diplomatie im Wandel“ über die Energiewende bis zur Schallforschung. Sehr beliebt sind mehrwöchige Volontariate in Forschungsinstituten der Was Christiane Wendehorst ebenfalls hervorstreicht: „Jeder Stipendiat erhält einen persönlichen Mentor – bis jetzt  in interdisziplinär zusammengesetzten Gruppen, künftig nach Wunsch aber auch   fachspezifisch. Eine Juristin betreut dann einen Jusstudenten, ein Biochemiker einen Biochemiestudentin.“ 

Bewerbung: Wer in Österreich im Maturajahrgang 2024/25 ist, kann sich zwischen 1. September und 30. November 2024 bewerben. Nähere Informationen finden sich hier

Auswahlverfahren: Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Österreich werden zu einem Tag in Wien, Linz, Graz oder Innsbruck eingeladen. Termine: Wien: 28.Februar bis 3. März. 2025 (vier Termine, Linz: 14.März 2025, Graz: 22.März.2025, Innsbruck: 28. März 2025

 

Kreativer Höhepunkt

Alljährlicher Höhepunkt des Stiftungsjahres ist für Wendehorst die Soiree, wo sich die Studentinnen und Studenten von einer anderen Seite zeigen, wie man sie sonst kennt: Sie stehen auf der Bühne, um zu tanzen oder zu musizieren: „Es ist schön zu sehen, wie diese jungen Menschen ihre unfassbare Kreativität zeigen und über sich hinauswachsen.“

Derzeit werden jährlich hundert junge Menschen in die Stiftung aufgenommen: „Es wäre schön, wenn man das Programm deutlich ausbauen könnte“, hofft Wendehorst „und zwar in einem Ausmaß, das der Größe Österreichs angemessen ist.“

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