Migration und Überalterung: So stark könnte sich Österreich verändern

Ein älteres Paar geht im Park spazieren, der Mann mit einem Rollator.
Die Bevölkerungsprognose für Österreich hat bis 2080 einige Überraschungen zu bieten. Migration spielt eine Hauptrolle. Was glauben Sie? Wie entwickelt sich Österreich?

Österreichs Bevölkerung wächst und wächst. Aktuell leben hierzulande knapp 9,2 Millionen Einwohner. Und diese Zahl dürfte laut aktueller Prognose der Statistik-Austria zumindest bis 2040 noch weiter steigen.

Der Höhepunkt wird mit rund 9,4 Millionen Einwohnern um das Jahr 2040 erwartet. 

Und dann? Wie wird sich Österreichs Bevölkerung bis 2080 entwickeln? Was glauben Sie? 

Füllen Sie die Grafik fertig aus, zeichnen Sie den weiteren Verlauf nach und sehen Sie am Ende das von den Experten prognostizierte Bevölkerungswachstum. 

Immer mehr Über-60-Jährige in Österreich

Ein Trend, der sich in der Bevölkerungsentwicklung besonders zeigt, ist die stark zunehmende Überalterung der Gesellschaft. Beträgt der Anteil der Über-60-Jährigen aktuell noch rund 27 Prozent, steigt dieser Anteil bis 2040 auf 32 Prozent. 2080 sind es dann sogar schon 36 Prozent. Damit sinkt auch die Zahl der Personen im Erwerbsalter stetig und deutlich. 

Wie aber entwickeln sich die Zahlen in den Altersgruppen konkret? Probieren Sie es selbst und versuchen Sie die Entwicklung fortzusetzen:

"Diese Verschiebung ist eine neue Realität, die umlagefinanzierte Sicherungssysteme wie Pensionen, Pflege und Gesundheit unter zunehmenden Finanzierungsdruck setzen kann", heißt es von der Statistik Austria zum KURIER. Damit einher geht auch ein sich verstärkender Fach- und Arbeitskräftemangel, "weil weniger Menschen in den Arbeitsmarkt nachrücken, während der Bedarf – insbesondere im Gesundheits- und Pflegebereich – tendenziell steigt".

Starkes Wachstum in Wien

Ein Blick auf die Bundesländer zeigt indes, dass der Großteil davon in den nächsten 45 Jahren schrumpfen wird. Besonders stark ist das Minus in der Steiermark, wo laut Statistik-Austria-Prognose 2080 um rund 124.000 Menschen weniger leben werden. Kärnten verliert mit etwas mehr als 92.000 Menschen sogar rund 16 Prozent seiner Bevölkerung.

Ein Wachstum gibt es demnach nur in zwei Bundesländern: Vorarlberg weist eine leichte Zunahme von rund 5.200 Einwohnern auf, während Wien weiter stark wächst und 2080 bereits über 2,3 Millionen Menschen aufweisen könnte. Ein Wachstum von rund 17 Prozent.

Junges Wien, altes Burgenland

Entscheidend sei hier, so die Statistik Austria, das Zusammenspiel aus Geburten, Sterbefällen und Wanderungen. Auf Wien entfällt etwa bereits aktuell mehr als ein Drittel der internationalen Zuwanderung nach Österreich. "In Kärnten und auch in der Steiermark können negative Geburtenbilanzen langfristig nicht ausreichend durch Migration ausgeglichen werden." Das führt dann zu Bevölkerungsverlusten. 

Jenes Bundesland, das laut Statistik-Austria-Prognose am stärksten altern wird, ist das Burgenland. 2040 könnten demnach bereits 33,4 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Dahinter liegen Kärnten (31,5 Prozent) und Niederösterreich (29 Prozent). Wien bleibt hingegen verhältnismäßig jung, 2040 soll der Anteil der Altersgruppe 65+ rund 19,4 Prozent betragen.

Wachstum durch Migration

Zusammengefasst sterben in Österreich schlichtweg mehr Menschen, als durch Migration oder Geburten dazukommen. Bis 2040 wird eine durchschnittliche jährliche Geburtenbilanz von etwa 23.000 Babys weniger erwartet, im Jahr 2040 rechnet die Statistik Austria mit einer Geburtenbilanz von rund minus 29.000.

Der prognostizierte Zuwachs bis 2040 beruht ausschließlich auf erwarteten Wanderungsgewinnen. Langfristig werde mit jährlich rund 28.000 bis 43.000 zusätzlichen Personen durch Migrationsbewegungen gerechnet. Ob und wann mit einem Rückgang der Migration zu rechnen ist, lässt sich hingegen schwer beantworten. "Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass Wanderungsbewegungen –insbesondere Flucht- und Asylmigration– plötzlich und unerwartet auftreten können", heißt es von der Statistik Austria. 

Klar ist nur: Bei einer deutlich niedrigeren Zuwanderung würde die Bevölkerung bereits ab 2026 schrumpfen. 

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