„Oberstes Gebot beim Tauchen ist: Keine Panik“
Die aufgestellten Kreuze im Bereich des Einstiegs zeigen bereits an, dass dieser Tauchplatz schon mehrere Opfer gefordert hat.
An der „Schwarzen Brücke“ (eine riesige Steilwand unter Wasser) am Attersee warnt eine Hinweistafel die Wassersportler. In den vergangenen Jahren ist es dort immer wieder zu schweren Tauchunfällen gekommen. Auch an anderen Einstiegsstellen ereignen sich regelmäßig Zwischenfälle. Der Tauchplatz „Ofen“ hat heuer bereits zwei Tote gefordert.
Warum ausgerechnet der bei Tauchern wegen seiner klaren Sicht beliebte Attersee immer wieder aufgrund schwerer Unfälle in die Schlagzeilen kommt, darauf hat Andreas Six keine eindeutige Antwort. Der Betreiber der Tauchschule Nautilus in Weyregg nennt allgemein Selbstüberschätzung, mangelhafte Ausrüstung oder einen zu schnellen Aufstieg (führt zur Dekompressionskrankheit, bei der Gasblasen im Körper das Gewebe zerstören, Anm.) in Notsituationen als mögliche Ursachen.
„Oberstes Gebot beim Tauchen ist: Kein Stress und keine Panik.“ Zur Sicherheit sollten Taucher stets zumindest zu zweit unterwegs sein. Anfängern würde es oft schwer fallen, mehrere Dinge unter Wasser gleichzeitig zu berücksichtigen. „Ich muss atmen, ich muss schauen, ich muss flosseln, tarieren (die Höhe halten) und den Druck ausgleichen.“ Probleme ortet Six bei den Anbietern von Kursen – auch in der Umgebung. „Wir beobachten leider seit Jahren immer öfter, dass wegen Massenabfertigung und Preisdumping die Qualität der Ausbildung leidet.“
Kein unnötiges Risiko
Six selbst unterrichtet nur Kleingruppen. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss den Kurs abbrechen. „Ich habe auch schon einmal jemanden heimgeschickt, weil er nach mehrmaligen Ermahnungen die Anweisungen nicht befolgt hat. Ich gehe da kein Risiko ein“, sagt der Tauchlehrer.
Diese Probleme hat Six mit der fünfköpfigen Familie Hofer aus der Südsteiermark nicht. „Wir haben es uns fast leichter vorgestellt“, meint Vater Gerald, der mit seiner Frau und den drei Kindern die erste Tauchversuche macht. „Man muss schon sehr aufpassen. Die Panik ist so schnell da“, sagt Mutter Renate vor dem Sprung ins Wasser. „Aber man fühlt sich sehr sicher mit dem Guide.“ T. Sendlhofer
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