NÖ: Arbeiterkammer fordert Plan für Pflegeberufe
Angesichts der allgegenwärtigen Corona-Krise läuten bei Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, die „Alarmglocken“. Im Bereich der Gesundheitsberufe und vor allem der Pflegeberufe müsste das Bundesland dringend ins Gespräch kommen. Deshalb fordert er die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) auf, einen Runden Tisch zum Thema abzuhalten.
Jüngste Zahlen würden den Aufholbedarf deutlich machen: Statistisch gesehen üben laut Arbeiterkammer in Niederösterreich 13 von 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern einen Pflegeberuf aus. Geringer sei der Anteil im Bundesländervergleich lediglich im Burgenland. Alle anderen Bundesländer würden im Zahlenvergleich besser abschneiden. In der Steiermark oder in Oberösterreich seien es zum Beispiel jeweils 18 pro 1.000 Einwohner, die einen Pflegeberuf verfolgen.
Teschl-Hofmeister relativierte die Zahlen mit denen Wieser argumentiert: „Die Bundesländer legen unterschiedliche Schwerpunkte bei ihren jeweiligen Pflegesystemen fest und sind daher nur bedingt vergleichbar. In Niederösterreich ist etwa der familiäre Zusammenhalt und damit der Anteil der Pflege durch Angehörige sehr hoch. Zusätzlich erfasst die angesprochene Statistik auch nur die Gesundheitsberufe und nicht die Sozialberufe, die einen wesentlichen Teil des Betreuungsangebotes bei uns stellen.“ Sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen hält auch sie für wichtig. Nur jetzt noch nicht, denn Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hätte für den Herbst Gespräche mit den Bundesländern angekündigt. Im Anschluss sollen alle Beteiligten in NÖ zum Gespräch gebeten werden.
Kommentare