Neues Café in der Reitschule: After-Work mit den Lipizzanern
Die Hofreitschule bekommt ein Gartencafé und öffnet ihr Tor zum Josefsplatz für alle.
12.03.21, 19:08
Wenn Sonja Klima, Direktorin der spanischen Hofreitschule, und Manfred Wehdorn, renommierter Architekt und Denkmalschutzexperte, derzeit an einem Tisch sitzen, dann werden wichtige Details besprochen: „Welcher Boden, welche Decke, welche Leuchten soll das neue Foyer bekommen?“
Der Anlass für diese Überlegungen: Der geplante Umbau der Eingangshalle der weltberühmten Reitschule am Michaelerplatz und des Cafés im Innenhof sind genehmigt. Auch das Denkmalamt hat das Vorhaben bereits abgesegnet.
In der Eingangshalle ist ein neuer Shop geplant, das bestehende Lokal soll in ein Gartencafé umgewandelt werden. Das Highlight: „Wir werden das Tor zum Josefsplatz für die Allgemeinheit öffnen“, sagt Wehdorn. Das heißt: Jeder kann in Zukunft jederzeit in den Innenhof der Reitschule kommen. Noch 2021 soll der Zugang zu einem öffentlichen werden. Zwischen dem Reitschul-Eingang am Michaelerplatz und jenem am Josefsplatz entsteht so eine neue Fußgänger-Route. Im Hof sei eine Mini-Allee vorgesehen, so der Denkmalschutzexperte. Er hat unter anderem das Schloss Schönbrunn und die Roßauer Kaserne renoviert.
Erstmals wird das Tor am Josefsplatz für Menschen geöffnet. So wird die Hofreitschule und der Innenhof für alle zugänglich sein.
Sprühende Sonnenschirme
„Das wird ein neues Erlebnis – vor allem für die Wiener“, sagt Direktorin Klima. Man wolle die Kultur und die Geschichte der Hofreitschule einer neuen Generation näher bringen, dafür brauche es neue Strukturen. Das Lokal solle „das neue Gartencafé der Stadt werden und auch After-Work-Veranstaltungen bieten.“
Man suche dafür junge und innovative Gastronomen – und führe bereits Gespräche. Geplant ist eine Art „Wassergarten“. Dazu werden große Sonnenschirme mit Sprühnebel-Funktion aufgestellt: „Von den Schirmen wird auf den Seiten Wasser fein herunterrinnen“, sagt Wehdorn. Zusätzlich will er mehr Grün.
Aber es gibt auch für ihn Grenzen: „Wir sind in der Hofburg, im Herzen der Stadt. Da kann man nicht alles machen.“ Wegen des Denkmalschutzes könne etwa kein Glaspavillon umgesetzt werden. Deshalb verglast man kurzerhand etwas anders: „Die Schrittmaschine der Lipizzaner wird mit einer breiten Verglasung für Zuschauer geöffnet“, sagt Direktorin Klima.
In der Schrittanlage, die sich im Innenhof befindet, können bis zu 20 Hengste dank Überdachung auch bei Regen automatisch im Schritt und Trab bewegt werden. Und so wir das Gartencafé das erste Lokal sein, von dem aus die Gäste die Lipizzaner beim Arbeiten beobachten können.
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