Wichtig ist für Biniaurishvili, dass die Kundinnen keine Nachteile haben. Preis und Wartezeit sollen Anbietern wie Uber Konkurrenz machen. „Das Schwierigste ist, Fahrerinnen zu finden. Wir haben sehr viel Geld in die Werbung gesteckt“, sagt der Unternehmer.
Die Anforderungen sind durchaus erfüllbar: Die Frauen dürfen nicht mehr in der Führerschein-Probezeit sein und brauchen ein einwandfreies Leumundszeugnis. Die
Autos werden ihnen zur Verfügung gestellt.
Übrigens: Männer dürfen nur in Begleitung einer Frau in ein WOTA-Taxi einsteigen.
Als Zielgruppe sieht der Gründer auch Musliminnen oder Jüdinnen. „Teilweise dürfen diese Frauen aus religiösen Gründen nicht mit einem Mann alleine im Taxi fahren, oder es ist in ihrer Kultur einfach nicht angebracht. Diesen Frauen wollen wir helfen“, sagt Unternehmer Biniaurishvili.
Konzepte wie dieses gibt es schon länger. In
Linz fährt etwa seit 2015 die Tochterfirma des Wiener Taxiunternehmen 40100 mit dem „Ladytaxi“. Laut einer Sprecherin des Unternehmens ist die Nachfrage aber eher mau. Insgesamt wären 15 Prozent der Taxifahrer in der oberösterreichischen Landeshauptstadt weiblich. In Wien sind es laut Schätzung der Wirtschaftskammer Wien (WKW) weniger als zehn Prozent.
Extra eine Fahrerin zu rufen, kann laut 40100 schwierig sein. Vor allem nachts sind laut Schätzungen nur durchschnittlich drei Fahrerinnen in Wien unterwegs – da kann es dauern, bis die Taxlerin am Wunschort ankommt. WOTA will mit mindestens vierzig Frauen hinterm Steuer auch in der Nacht fahren.
Anklang findet die neue Idee beim Chef der Taxiinnung der WKW Wien,
Gökhan Keskin. „Wir begrüßen jede Idee, bei der sich unsere Kunden wohlfühlen. Ich möchte aber auch betonen, dass alle unsere Fahrer in Wien überprüft werden und man deshalb keine Angst haben braucht, auch wenn ein Mann am Steuer sitzt.“
Prinzipiell sei es vor allem wichtig, dass die Anbieter alles im gesetzlichen Rahmen machen, betont Keskin angesichts des aktuellen Rechtsstreits zwischen Uber und Taxiunternehmen.
Etwas skeptisch sieht die neue
Taxi-App Rosa Logar, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt: „Ich möchte sie nicht direkt negativ beurteilen, aber so etwas kann auf lange Sicht gesehen nicht die Strategie sein, um Frauen Sicherheit in der Stadt zu garantieren.“ Die Behörden müssten sicherstellen, dass alle öffentlichen Verkehrsmittel und auch die Taxis sicher sind. „Ich kann aber verstehen, dass Frauen, die bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben, nun lieber mit einer Frau im Taxi unterwegs sind.“
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