Neuer Anlauf für Radverleih in der Stadt Salzburg

Die Politik hat den öffentlichen Radverleih bisher im Regen stehen gelassen
500 Räder sollen bis 2018 zur Verfügung stehen. Baustadträtin schlägt Jahreskarte um 40 Euro vor.

Während in Wien mehr als eine Million Fahrten im Jahr auf rund 1500 Rädern in den 121 Verleihstationen registriert werden, ist in Salzburg ein ähnliches Projekt auf der Strecke geblieben. Seit Jahren wird am Hanuschplatz eine "Prototypstation" von der Werbefirma Progress (ein Tochterunternehmen der Firma Gewista, zu der der Verleih in Wien gehört, Anm.) betrieben. Ein Ausbau sei nicht geplant, heißt es auf Anfrage.

50 Stationen geplant

Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) wälzt nun eigene Pläne für einen städtischen Radverleih. In einem ersten Ausbau will sie bis 2018 13 Verleihstationen an den Bahnhöfen und 17 an wichtigen Bushaltestellen errichten lassen. Weitere zehn bis 20 Stationen sind in der Nähe von öffentlichen Einrichtungen geplant. Bis zu 500 Räder sollen dafür angekauft werden. "Wie wollen möglichst mit dieser Anzahl starten und dann werden wir in den Folgejahren auf 80 bis 100 Stationen aufstocken", sagt Unterkofler. Für den Betrieb sollen Stadt und Salzburg AG eine eigene Gesellschaft gründen. In Summe sind bis 2019 Investitionen von 1,3 Millionen Euro geplant. Darüber hinaus solle sich das System von selbst tragen, meint Unterkofler. Im Gegensatz zu "Citybike Wien", bei dem die erste Stunde gratis ist, will Unterkofler das kostenfreie Radeln auf 30 Minuten beschränken. Die Stadträtin plant allerdings als Voraussetzung dafür eine jährliche Gebühr von 40 Euro.

Zustimmung signalisiert die Bürgermeister-Partei SPÖ, die bei einem ähnlichen Vorhaben vor einigen Jahren auf der Bremse gestanden ist. Klubobmann Bernhard Auinger spricht von "einem guten ersten Schritt". Er fordert wie die grüne Bürgerliste eine enge Vernetzung mit den bestehenden öffentlichen Verkehrsmitteln.

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