Neuer Anlauf für die Ampelpärchen

159 Übergänge mit Ampelpärchen gibt es in Wien. Mal zwei ergibt das 318 Ampeln mit der Liebesbotschaft. Die Fanartikel-Marke dahinter gibt es dagegen nur einmal. Dafür stand sie zwischenzeitlich schon zwei Mal knapp vor dem Aus.
Zwei verschiedene Shops hatten bisher nur mäßigen Erfolg mit den Fanartikeln. Nun aber scheinen alle Ampeln wieder auf Grün zu stehen: Mit Bernhard Ledinski hat sich nämlich ein neuer Eigentümer gefunden. Und mit ihm ein neues Konzept für die Marke.
Das Herzstück davon sollen Ampelpärchen-Kollektionen sein. „Es soll in Richtung limitierte Auflage gehen. Also, dass ich ein paar Monate mit einem Designer arbeite und dann mit einem anderen“, sagt Ledinksi. Wichtig dabei: Heimische Designerinnen und Designer sollen es sein.
Wie genau die Produkte aussehen sollen, sei deshalb noch nicht klar. Das entstehe erst in der Zusammenarbeit, sagt Ledinski. Fest steht jedenfalls, dass Regenbogenfahnen produziert werden sollen.

Bernhard Ledinski hat die Marke übernommen und will von nun an mit heimischen Designerinnen und Designern arbeiten
Und etwas zum Anziehen: „Ob es das klassische T-Shirt wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht wird es auch etwas Ausgefalleneres.“ Auf jeden Fall müsse es aber unisex sein.
Liebe und Toleranz
Die Marke stehe schon lange für Liebe, Diversität, Toleranz und die LGBTQI-Community, sagt Ledinski. Den Ursprung fanden die Figuren in den Ampeln nämlich im Jahr 2015, nach dem Sieg von Conchita Wurst beim Song Contest. Die neuen Ampelpärchen-Fanartikel sollen laut Ledinski deshalb für alle da sein. Niemand soll ausgeschlossen werden.
Mit einem Blick über die Schulter und in die eigene Vergangenheit sei das Konzept aber schon verbunden: „Ich hätte mir früher immer gewünscht, dass es so etwas gibt, wo man sich queere Sachen kaufen kann. Sachen für die Pride etwa“, sagt Ledinski. Er selbst ist in Stainz in der Steiermark aufgewachsen, aber auch in Wien gebe es nicht allzu viele Geschäfte, die etwa Regenbogenfahnen verkaufen.

Die Dragqueen Candy Licious wird Markenbotschafterin für die neuen Ampelpärchen-Fanartikel
Einen physischen Shop werde es erstmal aber dennoch nicht geben. Promotet werden sollen die neuen Produkte hauptsächlich über Social Media. Mit der Dragqueen Candy Licious – dem Alter Ego von Bernhard Ledinski – als Markenbotschafterin. Eine Zusammenarbeit mit der Stadt schließt Ledinski ebenfalls nicht aus: „Ich werde versuchen, Gespräche zu führen.“
Produziert werden soll übrigens auch lokal. Fair Fashion statt Fast Fashion lautet die Devise. „Ich möchte nicht in Ländern produzieren lassen, in denen die Rechte der LGBTQI-Community nicht gewahrt werden.“
Der Zeitplan aber ist recht knapp. Schon im Juni sollen die ersten Produkte auf den Markt kommen. Erste Gespräche mit Designerinnen und Designern habe es schon gegeben, sagt Ledinski. Pünktlich zur Vienna Pride soll es schließlich schon viele Artikel der einzigen Wiener Ampelpärchen-Fanartikel-Marke geben.
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