Neue Klimakarte zeigt die Hotspots in der Stadt Innsbruck
Wer an die sommerliche Tiroler Bergwelt denkt, hat nicht sofort Hitze im Kopf. Aber die setzt Innsbruck mehr zu als jeder anderen Landeshauptstadt. Im langjährigen Mittel werden hier inzwischen 23 Hitzetage pro Jahr registriert, 33 waren es im vergangenen Sommer.
„Die Erwärmung in der Stadt ist auffällig“, hielt Christine Schermer, bei der Stadt Innsbruck für Klimawandelanpassungsstrategien zuständig, am Montag bei einer Pressekonferenz fest.
Dabei wurde eine neue Stadtklimaanalyse vorgestellt. Und die zeigt, wo in Innsbruck die wortwörtlichen Hotspots liegen. Sie gibt auch Hinweise darauf, warum die heißen Tage in Innsbruck zunehmen, es aber keinen signifikanten Anstieg bei den Tropennächten gibt.
Kühlende Hangwinde
„Wir haben immer noch die notwendige Abkühlung in der Nacht“, sagt Schermer. Das ist vor allem abkühlenden Hangwinden zu verdanken, die wie eine natürliche Klimaanlage funktionieren. Innsbruck liegt dicht verbaut in einem von Bergen umgebenen Kessel. Von den alpinen Lagen gelangt jedoch kühle Luft in die Stadt. „Es ist wichtig, dass wir diese Hangwinde nicht verbauen“, mahnt Schärmer.
Eine eigenes erstellte Planhinweiskarte soll dazu die Anhaltspunkte liefern. „Wir müssen sehr darauf achten, sehr klimasensibel zu bauen“, so Simone Fritsch vom Referat Raumplanung und Stadtentwicklung.
Es gilt etwa, bei der Ausrichtung neuer Gebäude auf die Durchlüftung der Areale zu achten. Das ist selbst in eng verbautem Gebiet möglich, wie die Klimakarte etwa im Olympischen Dorf aufzeigt. Der Stadtteil ist zwar von Hochhäusern, aber auch von sehr viel Grün dazwischen geprägt und überraschend wenig überhitzt.
Für Bürgermeister Georg Willi (Grüne) ist die Klimaanalyse „ein echter Meilenstein“. Nun muss die Politik die Erkenntnisse in Entscheidungen einfließen lassen.
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