Untersberg-Skelett ist verunglückter 21-Jähriger
Das Skelett, das Mitte Oktober im Salzburger Untersberg gefunden worden war, hat jetzt einen Namen: Es handelt sich um die Überreste des 21-jährigen Karl K., der am 21. März 1929 nach einer Skitour verschwunden ist.
Ihn hatte man schon zu Beginn vermutet – eine DNA-Probe seines 99-jährigen, vermeintlichen Bruders ergab bei der ersten Untersuchung im Dezember allerdings keinen Treffer. Jetzt ist auch klar, warum: Der Tote und der 99-Jährige sind nur Halbbrüder. "Wir haben dann eine Probe von dessen Schwester entnommen und festgestellt, dass sie ebenfalls eine Halbschwester des Toten ist", erklärt Molekularbiologe Jan Cemper-Kiesslich.
Die Familie wurde am Donnerstagabend von der Polizei informiert. "Jetzt können ihn die Angehörigen nach fast 80 Jahren in Ungewissheit endlich begraben", ist der Forscher erleichtert.
Todesursache unklar
Die Untersuchung hat die Salzburger Gerichtsmedizin übrigens auf eigene Kosten durchgeführt – "aus Forschungsinteresse", sagt Cemper-Kiesslich. Von der Staatsanwaltschaft war nur eine Obduktion zur Klärung der Todesursache in Auftrag gegeben worden.
Die ist jedoch weiterhin ungeklärt: Es wird vermutet, dass der 21-Jährige beim Skifahren am Untersberg in das Einstiegsloch einer Höhle gefallen ist. Beim 50 Meter tiefen Sturz bis zu einer Engstelle dürfte er sofort tot gewesen sein. Im Zuge der Verwesung wurden seine Skelettteile von Regen- und Schmelzwasser immer tiefer in die Höhle geschwemmt. Bei einer Forschungstour im Oktober stieß der Salzburger Geologe Georg Zagler auf die menschlichen Überreste samt den Teilen einer Skiausrüstung. Bei der Bergung im November wurden in bis zu 300 Metern Tiefe noch Knochen gefunden.
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