Neue Abfahrverbote in Tirol: Söder rät Bayern von Ski-Urlaub ab
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist bekannt für markige Worte. Im steten Verkehrsstreit mit den Nachbarn hat er am Mittwoch in Tirol beschlossenen Maßnahmen gegen Stau- und Vignettenflüchtlinge spitze Worte gefunden. Er rät seinen Landsleuten von einem Skiurlaub in Tirol ab.
Bereits im heurigen Sommer hat Tirol versucht, den Ausweichverkehr im Urlauberstrom mit Abfahrverboten auf der Autobahn zu halten. Abgezielt hat die Maßnahme auf Urlauber, die auf ihrem Weg von Nord nach Süd immer wieder mit ihren Autos versuchen, Staus über Schleichwege zu umfahren. Unterwegs sind hier überwiegend Deutsche.
Zurückweisungen
„27.000 Fahrzeuglenker wurden zurückgewiesen“, sagte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nach der Regierungssitzung am Mittwoch, bei der nun auch eine ganze Reihe von Fahrverboten für Winterwochenenden (ab 21. Dezember) beschlossen wurden.
Die Voraussetzungen sind freilich andere als im Sommer. Denn im Winter ist die Masse der Urlauber auf den Straßen Tirols nicht auf der Durchreise, sondern hat die Skiregionen als Ziel. Die Gäste primär auf der Autobahn zu halten, ist also nicht möglich.
Ampelregelung
Es gilt aber auch beim Winterpaket, Gemeinden entlang der Touristenrouten – so diese nicht das eigentliche Ziel der Reisenden sind – vom Ausweichverkehr durch Stau- oder Vignettenflüchtlinge zu entlasten. „Wir setzen auf Durchfahrverbote und Dosierampeln“, sagt Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne).
Eine böse Spitze zu den Maßnahmen kommt aus Bayern. Ministerpräsident Markus Söder rät seinen Landsleuten vom Ski-Urlaub beim Nachbarn ab: „Offenkundig ist es so, dass in Tirol die Straßen so überfordert sind, dass der Skiurlaub dort wenig Sinn macht“, erklärte er am Mittwoch im Landtag.
Heimat-Urlaub
Er rate dazu, die Urlaubsplanung noch einmal zu überdenken, so Söder, der gleichzeitig für ein Wintervergnügen im heimatlichen Bayern: „Warum ungewollt in Österreich Geld lassen, wenn man in Bayern ein herzliches Dankeschön bekommt?“
Betroffen von den Abfahrverboten ist unter anderem die Region um Reutte, das auf der Route von Deutschland in die großen Tiroler Skigebiete im Oberland liegt. Im Bezirk Schwaz wird eine vom Achensee ins Inntal führende Landesstraße gesperrt. Ein Brennpunkt im Winter ist der Raum rund um Kufstein. Hier sind die Straßen Richtung der Skigebiete rund um Kitzbühel Stauzonen. Die sollen mit.
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