Nächtliches Erdbeben im Raum Kufstein: "Wir hatten richtig Angst"
Um 1.35 Uhr in der Nacht auf Mittwoch ereignete sich fünf Kilometer südöstlich von Kufstein ein Erdbeben mit einer Magnitude von 3,9. Von der Bevölkerung wurden die Erschütterungen teilweise stark wahrgenommen, berichtet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Bei deren Erdbebendienst gingen rund 600 Meldungen ein. Viele Menschen seien erschrocken.
Das bestätigen auch Berichte gegenüber dem KURIER. "Wir hatten richtig Angst und sind alle gleichzeitig aufgewacht, weil das ganze Haus gewackelt hat - sekundenlang", erzählt Sybille Treiner, die mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Ebbs (einer Nachbargemeinde von Kufstein) lebt. "So was Unheimliches hab ich mein Leben lang noch nicht erlebt. Ich habe mich gar nicht mehr einschlafen getraut", sagt die 47-Jährige.
"Richtig unheimlich"
"Das war richtig unheimlich", sagt auch Marianne Eggenberger (66) aus Kufstein. Menschen, die das Beben nahe dem Epizentrum erlebten, berichteten laut ZAMG, dass sich kleine Objekte etwas verschoben haben oder umgefallen sind. Strukturelle Gebäudeschäden seien aber nicht zu erwarten.
"Mir liegen bis jetzt noch keine Meldungen von Schäden vor", sagt Martin Krumschnabel. Der Bürgermeister von Kufstein hat das Erdbeben auch bemerkt. "Aber bis ich richtig wach war, war es schon wieder vorbei. Ich habe drei Hunde daheim. Die haben nicht einmal gebellt", erzählt er.
Das nächtliche Erdbeben in Tirol ist auch in Grenznähe in Bayern zu spüren gewesen. Vereinzelt hätten Menschen im Landkreis Rosenheim angegeben, Druckwellen verspürt zu haben, sagte ein Polizeisprecher Mittwoch in der Früh. Auch ein Knall sei gemeldet worden. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Auch Sachschäden waren zunächst keine bekannt.
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