Nächster Wahlkampf: Sechs Kandidaten rittern um den Bürgermeister-Sessel
Den Bewohnern der Stadt Salzburg steht der nächste Wahlkampf ins Haus. Nach dem Rücktritt von Langzeit-Stadtchef Heinz Schaden (SPÖ) infolge seiner – nicht rechtskräftigen – Verurteilung im Swap-Prozess ist das Rennen um seine Nachfolge eröffnet: Am 26. November und bei der Stichwahl am 10. Dezember wählen die Salzburger ihren neuen Bürgermeister. Umfragen prognostizieren einen Zweikampf zwischen SPÖ und ÖVP.
Den offiziellen Startschuss im Wahlkampf machte am Dienstag die SPÖ. Bernhard Auinger soll den Bürgermeister-Sessel verteidigen. Er will sich vom Sparkurs seines Vorgängers verabschieden und kräftig investieren. So sollen etwa 150 Millionen Euro in die Sanierung der städtischen Schulen fließen. Bis 2020 verspricht Auinger außerdem 400 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Die von Schaden versenkte Regionalstadtbahn will er umsetzen: Unter der Erde bis zum Mirabellplatz, danach oberirdisch Richtung Süden. Für ein "leistbares Wohnen", dem sich alle Parteien verschrieben haben, möchte Auinger Wohnungen wieder von der Stadt selbst bauen lassen. Die rote Parteispitze gibt sich siegesgewiss. Für den Wahlerfolg soll die "laufstarke" Basis sorgen. Insgesamt steckt die Partei 200.000 Euro in die Kampagne.
Die ÖVP ist mit 135.000 Euro sparsamer unterwegs als die SPÖ. "Mehr haben wir nicht", sagt Herausforderer Harald Preuner. Er streicht seine politische Erfahrung hervor – Preuner ist seit Dezember 2004 Vizebürgermeister. Außerdem habe er nach Schadens Abgang bereits bewiesen, dass er das Amt führen könne, meint der ÖVP-Kandidat. Auingers angekündigter Investitions-Offensive erteilt er eine Absage. Preuner will Heinz Schadens "Konsolidierungskurs" der städtischen Finanzen beibehalten. Bei der Lösung des Verkehrsproblems verweist er auf eine gute Gesprächsbasis mit den Umlandgemeinden und seine guten Kontakte zum Land – dort regiert Parteifreund Wilfried Haslauer.
Deutlich bescheidener gehen es die Neos mit rund 25.000 Euro an. Barbara Unterkofler kandidiert für die Pinken als einzige Frau für das Bürgermeister-Amt. Sie bemängelt die fehlende Gesprächskultur in der Stadtpolitik. "Man richtet sich viele Dinge über die Medien aus, ohne miteinander zu reden", meint Unterkofler. Daher sei eines ihrer Ziele die Abschaffung des Proporz-Systems, dem sie die Schuld daran gibt, dass es bei manchen Großprojekten Jahrzehnte bis zur Umsetzung gedauert hat.
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