Nach Unfall: Züge fahren wieder mit vollem Tempo durch Puch

Das Unglück ereignete sich am 4. Oktober. Ein einjähriges Mädchen starb
Die geplanten Sicherheitsmaßnahmen nach dem tödlichen Unfall auf dem Bahnsteig seien laut ÖBB umgesetzt worden.

Auf dem Bahnhof Puch bei Hallein (Tennengau) gilt seit einigen Tagen wieder die übliche Geschwindigkeitsbegrenzung für durchfahrende Züge. Anlass für die Temporeduktion war jener tödliche Unfall Anfang Oktober, bei dem der Sog eines Güterzuges einen Kinderwagen in Bewegung gesetzt hat und das Gefährt erfasst. Ein einjähriges Mädchen wurde dabei auf den Bahnsteig geschleudert. Es erlag wenig später seinen schweren Verletzungen.

„Alle Sicherheitsmaßnahmen sind von Halteschlaufen bis zu Piktogrammen (sie sollen auf sachgemäße Befestigung von Kinderwägen auf Bahnsteigen hinweisen, Anm.) sind am Bahnhof Puch umgesetzt worden“, heißt es von ÖBB-Sprecher Herbert Hofer. Noch vor Weihnachten sei daher das gesenkte Tempolimit daher wieder zurückgenommen worden. Davor durften Güterzüge vorübergehend den Bahnhof nur mit 60 statt 100 km/h durchfahren, wie der ORF berichtete. Demnach mussten durchfahrende Personenzüge ihr Tempo von 130 auf 100 km/h drosseln.

Wie berichtet, kündigten die ÖBB nach dem Unfall eine Sicherheitsoffensive an. Auf Bahnhöfen in ganz Österreich sollen in den kommenden Monaten ähnliche Vorkehrungen getroffen werden wie in Puch. In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit überlegen die ÖBB zudem weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Ermittlungen laufen

Unterdessen ermittelt die Staatsanwaltschaft Salzburg unverändert wegen fahrlässiger Tötung. Das beim Sachverständigen Gunter Mackinger in Auftrag gegebene Gutachten sei aber weiterhin ausständig, sagt Sprecherin Barbara Fischer. Abseits der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat die im Verkehrsministerium angesiedelte Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) unmittelbar nach dem Unfall eine Sicherheitsuntersuchung zu dem Vorfall angekündigt.

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