Nach Sperre der Brennerautobahn vor zwei Wochen erneut Schneewarnung

Nach Sperre der Brennerautobahn vor zwei Wochen erneut Schneewarnung
Das Land Tirol warnt vor bis zu 50 Zentimeter Neuschnee bis Mittwochmittag. Besonders betroffen wäre erneut das Wipptal.

Vor knapp zwei Wochen musste die Brennerautobahn (A13) Richtung Italien für Stunden gesperrt werden. Bei großen Neuschneemengen waren Lkw hängengeblieben und hatten die Fahrbahn blockiert.

Ein Stauchaos war die Folge. Vorausgegangen war eine Schnee-Warnung der Geosphere Austria, die Stufe 3 von 4 ausgerufen hat. 

Die GeoSphere Austria gibt nach den aktuellsten vorliegenden Prognosen für heute, Dienstagabend, bis morgen, Mittwochmittag nun erneut eine Schnee-Wetterwarnung (Warnstufe „Orange“, Stufe 3 von 4) für Tirol aus, teilte das Land mit. "Laut den aktuellen Wettermodellen sinkt die Schneefallgrenze in der heutigen Nacht auf 900 bis 700 Meter. Bis in den Mittwochmorgen ist mit kräftigen Schneefällen zu rechnen", hieß es. 

Am stärksten betroffen Gebiete

Hauptbetroffene Gebiete sind das obere Wipptal - also erneut die Trasse der Brennernautobahn - sowie die südlichen Stubaier und Ötztaler Alpen. Hier sind bis zu 50 Zentimeter an Neuschnee prognostiziert. In der Arlbergregion, dem Stanzer Tal sowie dem oberen Lechtal werden bis zu 30 Zentimeter an Neuschnee erwartet.

Dieses Mal sollen aufgrund der prognostizierten Schneefälle frühzeitig Maßnahmen gesetzt werden, damit ein erneutes Chaos am Brenner verhindert werden kann. 

Am Dienstagvormittag hat dazu "eine frühzeitige Abstimmung mit Vertretern des Landes, der ASFINAG, der GeoSphere Austria sowie der Verkehrspolizei stattgefunden, um entsprechende Maßnahmen im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf den Verkehr entlang der A 12 Inntalautobahn und der A 13 Brennerautobahn im jeweiligen Zuständigkeitsbereich zu besprechen und zu setzen", teilt das Land mit. 

Lkw-Dosierung in Kufstein

Seitens des Landes Tirol wird ab morgen, Mittwochfrüh, voraussichtlich 5 Uhr, die Lkw-Dosierung in Kufstein in Fahrtrichtung Süden durchgeführt, hieß es. „Je nach Witterung kann die Dosierung auch früher starten“, informiert Bernhard Knapp, Leiter der Abteilung Verkehrs- und Seilbahnrecht des Landes Tirol.

„Bereits vor eineinhalb Wochen haben wir erneut gesehen, dass intensive Schneefälle gerade im Straßenverkehr zu massiven Problemen führen können. Daher gilt es einmal mehr, zur Vorsicht aufzurufen. Seitens des Landes werden Wetterwarnungen wie diese nicht ohne Grund ausgesprochen und beruhen auf der Expertise der GeoSphere Austria“, appelliert Sicherheitslandesrätin Astrid Mair, Wetterwarnungen ernst zu nehmen.

Durch die Neuschneemengen besteht auf schneeglatten Straßen erhöhte Unfallgefahr. Fahrzeuge sollten daher unbedingt auf Wintertauglichkeit geprüft und notwenige Winterausrüstung – etwa Schneeketten – mitgeführt werden. In den hauptbetroffenen Gebieten ist mit Verzögerungen auf den Verkehrswegen zu rechnen. Daher sollten dort Autofahrten nur dann unternommen werden, wenn diese unbedingt notwendig sind, warnt das Land.

Gefahr im Wald

"Zudem können Äste aufgrund des nassen, schweren Schnees abbrechen. Daher gilt besondere Aufmerksamkeit im Wald, Parks und Alleen. Schlussendlich können örtliche Unterbrechungen der Stromversorgung nicht ausgeschlossen werden“, erklärt Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement und verweist darüber hinaus auf die teils erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3): 

„Es gilt, Vorsicht und Zurückhaltung im freien Skigelände walten zu lassen und Touren vorab gut zu planen. Alle Informationen zur Lawinensituation finden sich täglich ab 17 Uhr für den nächsten Tag unter www.lawinen.report. Hinsichtlich allenfalls notwendiger Straßensperren beurteilen die Lawinenkommissionen zudem laufend die aktuellen Entwicklungen.“

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