Nach Kritik: Der Kanzler lädt zum Gastro-Gespräch

Kurz nimmt den Menschen die Masken ab
Bei dem Treffen im Kanzleramt sind Hoteliers und Gastronomen geladen. Es soll um zusätzliche Unterstützungsleistungen gehen.

Seit 19 Uhr sind Vertreter von Hotellerie und Gastronomie bei einem Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) im Kanzleramt. 

Zu dem Treffen hatten Kanzler und die Ministerin geladen - unter anderem den Chef des Hotel Sacher, Matthias Winkler. Im Zentrum des Treffens soll laut Ministerium "der Austausch über die Corona-bedingten Herausforderungen" stehen.

Ziel sei ein "konstruktiver Gedankenaustausch". Außerdem könnten zusätzliche finanzielle Unterstützungsleistungen festgelegt werden.

Einberufen wurde das Treffen am Donnerstag. Nachdem die Kritik des bekannten Wiener Cafétiers Berndt Querfeld (Café Landtmann) an den Corona-Hilfsprogrammen der Regierung und die darauffolgende Veröffentlichung seiner bisherigen staatlichen Zuschüsse immer größere Kreise gezogen hat.

Nachdem im KURIER Branchenkollegen für Querfeld in die Bresche gesprungen sind, stellte sich am Donnerstag auch die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) hinter ihn.

„Nur eine Reaktion der Politik auf Berndt Querfelds berechtigten Vorwurf wäre akzeptabel gewesen: eine Entschuldigung für die bürokratische und langsame Abwicklung und ein Dankeschön an die Unternehmerfamilie für die pünktliche Überweisung von Löhnen und Gehältern für 350 Mitarbeiter“, so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. Er wünscht sich mehr Unterstützung durch die Wirtschaftskammer, die Querfeld „null Rückendeckung“ gebe.

Kritik an der Kammer wird lauter

Immer wieder sprachen Gastronomen davon, von der Wirtschaftskammer nicht ausreichend unterstützt zu werden. "Der Mahrer ist ein Spezi der Regierung, aber nicht unser Interessenvertreter", sagt ein Gastronom zum KURIER, der anonym bleiben möchte. 

Auch Michaela Reitterer, Präsidentin der Hoteliervereinigung, hält sich mit Kritik nicht zurück: „Die Kammer hat nicht das Sprachrohr der Regierung zu sein, sondern das der Unternehmer.“ Denn die würden immerhin "Zwangsmitgliedsbeiträge" zahlen.

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