Ministerium vs. Café Landtmann: Streit um Corona-Hilfen
Im Café Landtmann, gleich neben dem Wiener Burgtheater, geht die Polit-Prominenz seit Jahrzehnten ein und aus. Seit der Wiedereröffnung am 15. Mai geht aber auch die Goldgrube nicht mehr so gut in Zeiten vor der Pandemie. Im Interview mit dem Standard erzählt der 53-Jährige Landtmann-Inhaber Berndt Querfeld von harten finanziellen Rückschlägen und Tränen beim Shutdown.
Keinen Euro vom Staat
Der Top-Gastronom erklärt, dass er vom Staat bisher keinen einzigen Euro an Unterstützungsleistung bekommen hätte. "Die Hilfspakete sind zerplatzte Luftballons", meint Querfeld, der neben dem Landtmann auch das Café Museum, das Bootshaus an der Alten Donau oder das Café Mozart betreibt. "350 Mitarbeiter habe“ die Familie Querfeld, das seien "Personalkosten von einer Million Euro“ im Monat. "Wir haben einen Kredit aufgenommen, um sie zu bezahlen“, schildert der Multigastronom.
Ministerium ersucht Querfeld um Offenlegung der Zahlungen
Verwundert zeigt man sich heute im Tourismusministerium über die Aussagen Querfelds. Soweit dem Ressort bekannt sei, habe die Familie Querfeld für ihre zehn Cafés und Restaurants mehrere Instrumente für Unterstützungsleistungen in Anspruch genommen und Mittel in entsprechender Höhe bewilligt bekommen. Man könne die von Querfeld getätigten Aussagen daher nicht nachvollziehen.
Man ersuche die Familie, die bisher in Anspruch genommenen Summen selbst offen zu legen oder die zuständigen Behörden von ihrer Amtsverschwiegenheit zu entbinden, damit eine entsprechende Klarstellung erfolgen könne.
Gegenüber heute.at, die den Gastronomen telefonisch am Feiertag erreichte, gab Querfeld zu, bereits eine Million Euro an Staatshilfe erhalten zu haben. Warum er dann im Interview etwas anderes behauptet hätte, erklärt Querfeld so: "Ich sehe das nicht als Unternehmensförderung. Wir zahlen hier in Wahrheit die Beträge, die das AMS zahlen müsste, wenn wir die Mitarbeiter gekündigt hätten“.
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