Kriegsarsenal entdeckt
25 scharfe Zünder, russische Wurf- und Sprenggranaten, ein 21 Zentimeter dickes Fliegergeschoss – und das alleine im Auto von Ekkehard B. aus Golling bei Salzburg. Im Keller des 42-Jährigen dürfte sich noch weitaus gefährlicheres Material befinden – jene, die einen Blick hineinwerfen konnte, sprechen von einem wahren Kriegsarsenal.
Dort ist es Donnerstagnachmittag zu einer Explosion gekommen.
Der Hausbesitzer hatte nach eigenen Angaben eine etwa 12 Millimeter dicke Granate geöffnet, dabei verpufften Sprengstoff und Phosphor explosionsartig. Er erlitt Verbrennungen dritten Grades an den Armen und im Gesicht. Es bestehe keine Lebensgefahr mehr, in den nächsten Tagen soll er operiert werden.
Während B. sich auf der Intensivstation des Landeskrankenhauses in Salzburg von seinen schweren Verletzungen erholt, ist der Entminungsdienst am Freitag in seinem Haus unterwegs – eine heikle Angelegenheit, schließlich könnte jederzeit wieder etwas explodieren. Vorsichtig luden sie das teilweise scharfe Material in einen Gefahrengut-Lkw des Bundesheeres. Das Haus wurde behördlich gesperrt.
NS-Devotionalien
Ekkehard B. betreibt einen regen Internethandel mit Militaria. Dass er dafür auch eine private Leidenschaft hat, darauf deutet schon ein Bunker im Vorgarten hin. Rundherum sind Geschosse wie Gartenzwerge drapiert.
Schwere Geschütze
In der Nachbarschaft ist B. kaum in Erscheinung getreten. Bestenfalls wird er als „Sonderling“ beschrieben – von Bomben und Granaten will niemand etwas bemerkt haben. Sein Facebook-Profil ist voll mit Fotos seines Hobbys. B. posiert in Tarnkleidung und auf Kanonen sitzend sowie Bilder von seinen Ausgrabungsfunden. Erst am Montag schrieb er, er sei in Tirol „am Buddeln“.
Für seine Mutter, die nebenan mit seiner schwer kranken Schwester und deren drei Kindern lebt, ist der Vorfall besonders schlimm: „Ich bin völlig fertig. Nicht nur, dass mein Sohn so schwer verletzt ist, muss man auch noch solche Dinge erfahren. Die Familie muss jetzt zusammenhalten.“
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