Mordversuch am Straßenstrich

Ein Afghane wurde nach einem Streit mit einer Prostituierten krankenhausreif geprügelt.
Zwei schwere Gewaltverbrechen im Rotlichtmilieu innerhalb einer Nacht.

Die Kripo-Beamten der Landespolizeidirektion Tirol und der Stadt Innsbruck hatten am Sonntag alle Hände voll zu tun, um die Hintergründe von zwei Gewaltverbrechen am Straßenstrich zu ermitteln, die sich in der Nacht zuvor ereignet hatten. Zunächst soll eine Prostituierte im Stadtteil Pradl das Opfer einer versuchten Vergewaltigung geworden sein. Der Übergriff ereignete sich in der Nähe des Südrings, der als Hotspot des Straßenstrichs gilt. Ebenfalls auf dieser Rotlicht-Meile wurde nur zehn Minuten später ein 46-Jähriger mit einem Golfschläger krankenhausreif geprügelt. Die Polizei ermittelt wegen Mordversuchs.

Nach ersten Erhebungen dürfte ein Afghane gegen 22.40 Uhr im Bereich der Grassmayrstraße mit einer 20-jährigen Prostituierten aus Bulgarien in Streit geraten sein. Ein 35-jähriger Landsmann der Frau soll daraufhin mit einem Golfschläger auf den 46-Jährigen eingeschlagen haben.

Der Mann wurde schwer verletzt und musste in der Klinik stationär aufgenommen werden. Er konnte am Sonntag nicht einvernommen werden. Der Hauptverdächtige wurde unmittelbar nach der Bluttat im Zuge einer Fahndung gefasst. Auch ein 33-jähriger Bulgare und die Prostituierte wurden festgenommen.

Ob es einen Zusammenhang zu der Tat gab, die sich zehn Minuten vor der brutalen Auseinandersetzung ereignete, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Auch in diesen Fall ist ein Afghane involviert – allerdings als möglicher Täter. Das Opfer: Eine Bulgarin. Der 14-Jährige soll versucht haben, die 25-jährige Prostituierte im Bereich der Rosseggerstraße auf einem Parkplatz zu vergewaltigen. Der Angriff ereignete sich um 22.30 Uhr.

Wie die Polizei berichtete, griffen Passanten ein und leisteten der Frau Erste Hilfe. Der Jugendliche, der den Status eines subsidiär Schutzberechtigten hat, wurde von Polizisten vorläufig festgenommen. In beiden Fällen liefen am Sonntag die Einvernahmen mit den Beteiligten.

Weitere Übergriffe

Es ist nicht das erste Mal, dass es am Innsbrucker Straßenstrich zu schweren Übergriffen auf Prosituierte kommt. 2016 konnte die Polizei zwei Fälle aufklären. So wurde ein Italiener ausgeforscht, der 2013 eine Bulgarin im Auto nach Seefeld gebracht hatte, sie dort misshandelte und dann versuchte, sie zu überfahren.

Im Juni des Vorjahres soll ein 25-jähriger Serbe eine Prostituierte zu einem Parkplatz westlich von Innsbruck geführt haben. Dort setzte er ihr ein Messer an die Kehle und schlug die Frau, ehe ihr die Flucht gelang.

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