Mordverdacht: Rattengift im Kaffee

(Symbolbild)
Steirerin soll versucht haben, dementen Ehemann zu vergiften.

Eine 66-jährige Steirerin steht im Verdacht, ihrem schwer demenzkranken Ehemann (77) mehrmals Rattengift in den Kaffee gemischt zu haben. Der Mann musste immer wieder wegen Blutungen ins Krankenhaus, bis eine Medizinerin Verdacht schöpfte. Die Ermittler entdeckten schließlich das Gift in der Speisekammer. Nach anfänglichem Leugnen gestand die Frau: Sie sei mit der Pflege überfordert gewesen.

Wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Donnerstag mitteilte, wird gegen die Verdächtige wegen Mordversuchs ermittelt. Sie dürfte noch am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen werden.

Auffällige Blutwerte

Innerhalb von etwa einem Monat war das 77-jährige Opfer drei Mal wegen Blutungen im südsteirischem LKH Wagna, zuletzt am 8. April. Einer Ärztin kamen die Blutwerte des Mannes jedoch seltsam vor: Obwohl er keine blutverdünnenden Medikamente nahm, deuteten die Ergebnisse der Untersuchungen auf solche hin. Vergangene Woche informierte sie die Polizei. Bei einer weiteren Auswertung der Blutwerte wurden Inhaltsstoffe eines Rattengifts festgestellt.

Hausdurchsuchung

Da die Frau den Pensionisten bei Beschwerden stets ins Spital gebracht hatte, war der Verdacht nicht sofort auf sie gefallen. Bei einer Hausdurchsuchung, der sie freiwillig zugestimmt hatte, fanden die Ermittler aber einen Rechnungsbeleg und das Gift. Aus der Schachtel fehlten laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) mehr als zwölf Gramm. Diese Menge dürfte die 66-Jährige ihrem Mann verabreicht haben.

„War verzweifelt“

Sie gestand nach mehreren Befragungen schließlich, das Gift in den Kaffee ihres Mannes gerührt zu haben, weil sie verzweifelt gewesen sei. Ein Psychiater soll die Frau in der Justizanstalt Graz-Jakomini untersuchen.

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