Mordverdacht in Mariazell: Verdächtiger blieb bei Geständnis

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Der Mann gab an, dass er seine 66-Jährige Frai mit einem Polster erstickt hat.

Jener 68-jährige Verdächtige, der in der Nacht auf Mittwoch seine Ehefrau in Mariazell erstickt haben soll, ist am Donnerstag bei der Vernehmung und der Tatrekonstruktion bei seinem Geständnis geblieben. Er sagte, dass er die 66-Jährige mit einem Polster erstickt hat. Das vorläufige Obduktionsergebnis deutet ebenfalls auf einen Tod aufgrund von Sauerstoffmangel hin.

Die Ermittler hatten schon am Mittwoch am Tatort einen Zettel gefunden. Darauf ist eine Nachricht des Verdächtigen zu lesen, die einem Geständnis gleichkommt. Er wollte seine Ehefrau offenbar "erlösen". Hintergrund dürfte der Gesundheitszustand der 66-Jährigen gewesen sein. Sie war seit 2014 nach einem Sturz über eine Stiege pflegebedürftig. Sie hatte damals schwere Kopfverletzungen erlitten, die Folgebeschwerden wurden zunehmend stärker und chronisch, schilderte Polizeisprecher Fritz Grundnig. Zuletzt habe sie Essen verschmäht, weshalb sie auch im Krankenhaus war.

Frau verweigerte ärztliche Hilfe

Erst vor wenigen Wochen wurde sie aus dem Spital nach Hause entlassen. Sie verweigerte zuletzt offenbar jede ärztliche Hilfe. Der Ehemann schilderte am Donnerstag den Ermittlern, dass seine Frau ihm gegenüber vor einiger Zeit gesagt habe, dass sie nicht mehr leben wolle. Tatsache ist, dass das Opfer körperlich in schwachem Zustand war und weniger als 50 Kilogramm wog. Sie hätte deswegen heute, Donnerstag, wieder ins Spital sollen. "Möglicherweise war das der Auslöser für die Tat", sagte Grundnig zur APA. Der 68-Jährige wurde nach der Vernehmung in die Justizanstalt Leoben gebracht und kommt dort in Untersuchungshaft.

Der Steirer hat in der Nacht auf Mittwoch seine 66-jährige Frau in der gemeinsamen Wohnung in einem Mehrparteienhaus im obersteirischen Wallfahrtsort Mariazell (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) mit einem Polster im Bett erstickt. Der Mann rief in der Früh eine Verwandte an und berichtete ihr von seiner Tat. Die Angehörige rief die Rettung, die wiederum die Polizei rief. Der Verdächtige ließ sich widerstandslos am Tatort festnehmen, hatte sich aber betrunken. Daher konnte er erst am Donnerstag formell vernommen werden.

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