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Polizei prüft Verbindung zu Verbrechen in Kufstein

In der Nacht auf den 14.7.2014 wurde ein Mann in Bad Reichenhall auf offener Straße erschlagen und eine Frau mit schweren Verletzungen gefunden.
Der tödliche Überfall auf einen 73-Jährigen in Bad Reichenhall weckt Erinnerungen an den Fall Lucile.

Zwei brutale Raubüberfälle haben den bayerischen Kurort Bad Reichenhall erschüttert. Mitten im Zentrum der Stadt wurde, wie berichtet, in der Nacht auf Montag ein 73-Jähriger von einem Unbekannten erschlagen. Nur wenige Straßen entfernt hat vermutlich derselbe Täter zeitnah eine 17-Jährige überfallen und schwer verletzt.

"Sie wird immer noch intensivmedizinisch betreut und konnte nicht befragt werden", sagt Polizeisprecher Jürgen Thalmeier über den Zustand der Frau, die im LKH Salzburg behandelt wird.

Ähnliches Tatmuster

Die Behörden ermitteln mit Hochdruck und interessieren sich dabei auch für einen Mordfall in Tirol, der bis heute ungelöst ist: Den Tod der französischen Studentin Lucile K. in Kufstein Anfang des Jahres. "Mögliche Übereinstimmungen werden überprüft. Von außen betrachtet, sind die Taten ähnlich abgelaufen", so Thalmeier.

In beiden Fällen wurde ein scheinbar zufällig gewähltes Opfer in der Nacht auf offener Straße erschlagen. Und das mit der Aussicht auf geringe Beute. Lucile K. hat ein Unbekannter an der Inn-Promenade der Grenzstadt den Schädel eingeschlagen. Bis heute fehlt jede Spur von ihrem Handy und ihrer Handtasche.

In Bad Reichenhall hat der Täter seine Opfer ebenfalls um ihre Wertgegenstände gebracht. Dem 73-Jährigen wurde ein Geldbeutel entwendet. Der 17-Jährigen raubte der Kriminelle die Handtasche samt Geldtasche. Zeugen hatten die Flucht eines Verdächtigen beobachtet. Es handelt sich um einen jungen Mann von schlanker Statur, der ein schwarzes Kapuzenshirt trug. Die bayerische Kriminalpolizei hat die "Sonderkommission 14. Juli" gegründet. "25 Personen arbeiten zahlreiche Hinweise ab. Es gibt aber noch keine konkrete Spur", erklärt Thalmeier.

Aufgrund der Grenznähe von Bad Reichenhall wird auch in Österreich nach dem Verdächtigen gesucht. "Wir haben das Fahndungsersuchen bekommen", bestätigt Walter Pupp, Chef der Tiroler Kriminalpolizei. Dass die Bluttaten in Bayern in Verbindung zum Mord an Lucile K. stehen könnten, ist für ihn noch "sehr spekulativ". Zurzeit stehe die Fahndung im Vordergrund. "Aber der Täter ist einer, der infrage kommen könnte."

Verletzungen unklar

Weiter keine Informationen geben die bayerischen Ermittler zu den Verletzungen der 17-Jährigen. Sie soll mit einem Messer attackiert worden sein. "Das wird aus kriminaltaktischen Gründen von uns weder bestätigt noch dementiert", erklärt Polizeisprecher Thalmeier.

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