Modellregion Pinkafeld/Riedlingsdorf 2050: Vorbild fürs Land

Modellregion Pinkafeld/Riedlingsdorf 2050: Vorbild fürs Land
In Pinkafeld und Riedlingsdorf werden Strategien für die Zukunft erprobt

Das Burgenland 2050: Mehr Hitzetage mit Tropennächten im Sommer und dadurch steigender Kühlbedarf sowie ein signifikanter Einfluss auf die Bevölkerung und Flora und Fauna auf der einen, mildere Winter und ein massiver Rückgang des Heizbedarfs auf der anderen Seite.

Die Zukunftsaussichten sind für die pannonisch beeinflusste Klimazone im Burgenland, das bereits heute eines der trockensten und wärmsten Gebiete Österreichs ist, wenig erfreulich. Prognosen gehen von einem Anstieg der durchschnittlichen Temperatur um circa zwei Grad aus. In Zukunft ist bedingt durch den Klimawandel außerdem eine Verschärfung der Situation hinsichtlich Extremwetterereignissen zu erwarten. Das hat der heurige Unwettersommer bereits bewiesen (siehe Fotos).

Die Gemeinden Pinkafeld und Riedlingsdorf haben deshalb mit Experten aus Wissenschaft und Forschung ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Innerhalb des vom Klima- und Energiefonds initiierten Programms „KLAR!“ wird dieses Konzept nun anhand von konkreten Maßnahmen in der Region umgesetzt und soll als Beispiel für das ganze Bundesland dienen.

Maßnahmen

Als „einzigartige Chance für die pannonische Modellregion Pinkafeld-Riedlingsdorf“ beschreibt KLAR!-Manager Christoph Urschler (TBH Ingenieur GmbH) das Projekt. Ziel ist, die Region so anzupassen, dass bis 2050 bestmöglicher Schutz vorhanden ist und keine Einbußen in Lebensqualität oder Wirtschaftsleistung eintreten. Mögliche Maßnahmen sind die Forcierung von Humusaufbau, klimafitte Fruchtfolgen in der Landwirtschaft, Vermeidung von Austrocknung auf allen Grün- und Naturflächen, Anpassung der Baumarten in der Forstwirtschaft, effizientere Nutzung von Wasser, Einführung eines Frühwarnsystems bei starker Hitze, Erhaltung von Schutzgebieten sowie eine dem Klimawandel angepasste Raumplanung und bauliche Maßnahmen.

„Die Region hatte bereits einige klimabedingte Herausforderungen zu bewältigen, die Zusammenarbeit funktioniert“, sagt Riedlingsdorfs Bürgermeister Wilfried Bruckner. Das ist mit ein Grund, warum sich Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf wünscht, dass „die hier gesammelten Erfahrungen Vorbild für Maßnahmen im ganzen Land werden.“

Laut der im Vorfeld durchgeführten Analyse gibt es neben möglichen Gefahren auch positive Auswirkungen des Klimawandels. In der Landwirtschaft könnten neue Pflanzensorten zum Einsatz kommen oder künftig zwei Ernten möglich sein. Auch der Tourismus dürfte – Stichwort: Flucht vor der Hitze aus der Stadt und verlängerte Sommersaison – vom Klimawandel profitieren.

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