Millionenpleite in Melk: Gläubiger segnen Sanierungsplan ab

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Am Ende kletterten die Forderungen von ursprünglich sechs Millionen Euro auf 15,7 Millionen Euro.

„Der angenommene Sanierungsplan stellt die beste Lösung in dieser Großinsolvenz dar, die Gläubiger erhalten eine Gesamtquote in Höhe von 21 Prozent“, sagt KSV1870-Expertin Brigitte Dostal zum KURIER. „Wir freuen uns auch sehr, dass 150 Arbeitsplätze erhalten werden können. Das liegt uns besonders am Herzen.“ Dazu kommen noch einige Leiharbeiter.

Die Rede ist von der Ing. H. Gradwohl GmbH mit Sitz in Melk. Ihr Kerngeschäft ist die Kunststofftechnik und -verarbeitung, zugleich war sie auch in den Bereichen Metallbau, Automotive und Offset-Druck tätig. Sie beschäftigte ursprünglich 214 Mitarbeiter.

Insolvenz im November 2022 angemeldet

Das Unternehmen musste Ende November 2022 Insolvenz anmelden. Die Gründe waren vielfältig: hohe Verluste im Automotivebereich wegen der hohen Rohstoff- und Energiepreise. Dazu kamen weitere negative Auswirkungen des Ukraine-Krieges wie die Rohmaterialverknappung. Am Ende kam es laut Creditreform zu massiven Liquiditätsproblemen und erheblichen Umsatzeinbußen.

Schlussendlich kletterten die Gläubigerforderungen von ursprünglich sechs Millionen Euro auf 15,7 Millionen Euro, davon wurden 15,3 Millionen Euro vom Insolvenzverwalter auch anerkannt.
 

Drei Bereiche geschlossen

„Die in der Vergangenheit verlustbringenden Teilbereiche Metallbau, Automotive und Offset-Druck wurden geschlossen und es soll dadurch zukünftig wieder positiv und gewinnbringend gewirtschaftet werden“, sagt Dostal zum KURIER. „Der Masseverwalter hat in der Tagsatzung am Dienstag gesagt, dass das Kerngeschäft sehr gut läuft.“ In weiterer Folge sollen die finanziellen Mittel für die Sanierungsplanquote aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erwirtschaftet werden. 

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