Millionenpleite eines Pflegeheims

Millionenpleite eines Pflegeheims
Insgesamt sollen Verbindlichkeiten in der Höhe von 1,133 Millionen Euro bestehen.

Die außergerichtliche Umschuldung hat jedenfalls nicht geklappt. „Die Ursachen der  Insolvenz werden noch zu hinterfragen sein, jedenfalls dürfte laut eigenen Angaben der Schuldnerin die finanzierende Bank die Kreditlinien in Höhe von rund einer Millionen Euro fälliggestellt haben. Zudem dürften auf Grund von Rückständen bei der Abgabenbehörde die Forderungen gepfändet worden sein“, weiß der Gläubigerschutzverband AKV.

Das Einzelunternehmen Pflegeheim Tatzl mit Sitz in Bruck an der Mur ist nun in die Pleite geschlittert. Laut AKV und KSV1870 wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Das Heim soll elf Zimmer haben.
Das Unternehmen wurde 1994 gegründet und im März 2012 als eingetragenes Unternehmen im Firmenbuch protokolliert.

 

Insgesamt sollen Verbindlichkeiten in der Höhe von 1,133 Millionen Euro bestehen. „Neben dem Inventar, wobei hier fraglich ist, inwiefern dieses frei von Pfandrechten ist, ist insbesondere Liegenschaftsvermögen vorhanden. Einerseits handelt es sich um eine Betriebsliegenschaft und eine private Wohnliegenschaft“, heißt es weiter. „Beide stehen im Alleineigentum von Susanne Tatzl. Die eingetragenen Pfandrechte dürften im Wesentlichen forderungsbekleidet sein, sodass die Höhe des freien Aktivvermögens erst zu erheben sein wird. Ebenso werden mögliche Anfechtungs-, Haftungs- und Erstattungsansprüche zu prüfen sein.“

Hypothekar-Klage

Auf der Betriebsliegenschaft sind Pfandrechte einer Bank mit einem Höchstbetrag in Höhe von 945.000 Euro sowie 90.000 Euro eingetragen. Dazu kommt eine Hypothekarklage der Hausbank am Landesgericht Leoben wegen 210.000 Euro in Sachen Darlehen, Kredit und Bürgschaft. Sie wurde am 21. August 2019 im Firmenbuch vermerkt. Für Karl Tatzl ist ein Belastungs- und Veräußerungsverbot eingetragen. Dazu gibt es eine Simultanhaftung auf einem Grundstück von Karl Tatzl. Das Pfandrecht der Bank ist aber jeweils im ersten Rang eingetragen. Auch auf der Wohnliegenschaft von Susanne Tatzl sind Pfandrechte (109.000 Euro, 90.000 Euro) eingetragen.

Fortführung geplant

Angestrebt wird eine Fortführung und behält sich die Schuldnerin die Einbringung eines Sanierungsplanes vor. nUnd weiter heißt es: "Eine Fortführung wird auf Grund der untergebrachten Personen jedenfalls vorerst erforderlich sein, es wird jedoch kurzfristig klarzustellen sein, ob ein kostendeckender Fortbetrieb darstellbar ist oder allenfalls die Verwertung des lebenden Unternehmens anzustreben sein wird."

Zum Insolvenzverwalter wurde Anwalt Harald Terler in Bruck an der Mur bestellt.

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