"Gott erhalte die Armee, ich kann’s nicht"
Verteidigungsminister Gerald Klug war nicht der erste Österreicher, der meinte, das Bundesheer sei "zu groß für dieses Budget". Schon Finanzminister Ludwig Freiherr von Bruck wird in den 1850er-Jahren der Ausspruch zugesagt: "Gott erhalte die österreichische Armee, ich kann’s nicht."
Finanzkrisen begleiten die Armee seit Menschengedenken. Nachlesen kann man das im Buch "Die Geschichte der österreichischen Armee", das Volksanwalt Peter Fichtenbauer und Christian Ortner, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM), gemeinsam herausgebracht haben.
Es ist kein Geschichtsbuch, sondern ein Bildband mit 300 originalen Uniformdarstellungen und Erläuterungen von Maria Theresia bis zur Gegenwart. Das HGM besitzt einen der bedeutendsten Bestände an Uniformdarstellungen. Viele Abbildungen werden nun im Buch erstmals publiziert.
Feldgrau
Wie ein roter Faden ziehen sich durch die Geschichte nicht nur Finanznöte, sondern auch Militärreformkommissionen. Das begann schon mit Maria Theresia, die mit ihrer vernachlässigten Armee große Gebietsverluste verkraften musste. Nach vielen organisatorischen Verfügungen untersagte damals die Reformkommission auch das "ziellose Verprügeln von Soldaten" und befahl die regelmäßige Auszahlung des Soldes. Bei den Uniformen versuchte man, mit billigeren Stoffen auszukommen.
Politische Trends prägten die Uniformen bis in die Neuzeit. Etwa die nach dem Zusammenbruch der Monarchie gegründete Volkswehr: Die Uniformen der Volkswehr zeigten mit deutsch anmutenden Tellermützen und bewusst unauffälligen Rangabzeichen in Form von blauen Streifen und Winkeln an den Ärmeln eine gezielte Abkehr von der k. u. k. Tradition.
Fichtenbauer/Ortner "Die Geschichte der österreichischen Armee", Verlag Militaria Wien, 303 S., 49,90 Euro
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