Mehr Klagen über Rassismus

Mehr Klagen über Rassismus
Der Menschenrechtsbeirat bewertet den Grazer Wahlkampf mit einem Ampel-System.

Für Klaus Starl vom Grazer Menschenrechtsbeirat ist der Zusammenhang offensichtlich: "Je heftiger der politische Diskurs ist, desto mehr steigt die Anzahl der Beschwerden." Die politischen und öffentlichen Debatten waren gerade im Vorjahr von einem Thema geprägt: Flüchtlinge, Asyl, Migration. Im gestern, Freitag, präsentierten Bericht des Beirates nimmt dieses Thema deshalb auch einen wichtigen Teil ein: Laut Starl habe die Diskriminierung von Muslimen im öffentlichen Raum zugenommen.

Kopftücher weggerissen

Rund 630 Beschwerden wegen Diskriminierung gingen 2015 in Graz ein. Die Hälfte davon betrafen Religion und Herkunft. Starl schilderte gestern, dass muslimischen Frauen Kopftücher weggerissen sowie Männer als Terroristen und Sozialschmarotzer beschimpft worden seien. Doch Rassismus gibt es auch schon in die andere Richtung: So seien auch muslimische Schüler mit extrem frauenfeindlichen Aussagen aufgefallen.

Der Menschenrechtsbeirat fordert deshalb "verbale Abrüstung". Das betreffe auch den Wahlkampf in Graz, der nach dem Jahreswechsel voll einsetzen wird: Die Experten werden auch diesmal Wahlwerbung und Äußerungen der Politiker beobachten. Die Beurteilung erfolgt dann mithilfe des Ampelsystems: 2012 wurde 131-mal "Grün" bewertet, drei Mal "Gelb" und fünf Mal "Rot".

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