Mega-Fotoausstellung in Baden: Ein Bild von einem Festival
Sie prangen auf Hauswänden, hängen auf Mauern und in Parks, ja stehen sogar im Teich – Fotos. Nicht irgendwelche, sondern solche von renommierten internationalen Fotografen. Sie sind unübersehbar, bis zu 280 Quadratmeter groß und es sind viele – rund 2000. Die Premiere des größten Open-Air-Fotofestivals in Baden im Vorjahr sorgte für Aufsehen und es war anscheinend Liebe auf der ersten Klick. Ab 1. Juni geht die Mega-Ausstellung in die zweite Auflage.
Ideengeber ist La Gacilly, ein 2000-Einwohner-Ort in der Bretagne und doch wird das verschlafene gallische Dorf alljährlich von bis zu 400.000 Besuchern gestürmt. Rief Jacques Rocher, Bürgermeister und Spross der Kosmetikdynastie, hier doch 2004 ein Fotofestival ins Leben. Außergewöhnlich wegen der Qualität der Bilder und der Dimensionen, aber auch „weil das Festival von der Idee getrieben ist, die Welt zu verbessern“, so Lois Lammerhuber.
Der Fotograf holte das Festival 2018 in seine Wahl-Heimatstadt und erklärt zum heurigen Motto „Hymne an die Erde“: „Das Festival stellt Umwelt und Mensch in den Mittelpunkt. Mit zeitgenössischer Fotografie wird die Schönheit der Erde ebenso beschrieben wie die Gefahren, die dem Planeten und den Menschen drohen.“ Die fotografische Bandbreite reicht von Bildern aus der Raumstation ISS vom blauen Planeten bis zu solchen des Mikrokosmos.
Sieben Kilometer
33 Ausstellungen sind es insgesamt, die vom 1. Juni bis 30. September zu besichtigen sind. „Wir haben aus dem Vorjahr gelernt“, sagt Lammerhuber. Anfangs konnte man die Reaktion der Badener nicht absehen, weil aber die Akzeptanz so groß war, wird ausgebaut.
Deshalb gebe es heuer statt vier rund sieben Kilometer Bilder-Strecken. Aufgeteilt auf zwei Routen: Eine Gartenroute, die vorrangig durch die Parks führt, und eine Stadtroute.
Für Bürgermeister Stefan Szirucsek ein „Leuchtturmprojekt“. Nicht nur wegen der 189.258 Besucher, die 2018 gezählt wurden, sondern auch weil man „der Fotografie als Kunstform hier einen Platz gibt.“ Für Landtagsabgeordneten Christoph Kainz wurde die Feuertaufe im Vorjahr „bravourös gemeistert“ und sowohl Kultur als auch Tourismus in der Region vorangetrieben.
Das Festival bietet aber nicht nur die Fotos, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit 40 Veranstaltungen. Offiziell und im großen Rahmen eröffnet wird vom 14. bis 16. Juni.
Und weil nicht nur das Festival La Gacilly ein Jubiläum feiert (15 Jahre), sondern auch das Badener Rosarium (50 Jahre) werden die angereisten Fotografen sich jeweils ein Bild von Badener Rosen machen, die – als Vergrößerungen – dann am Rathaus aufgehängt werden.
Die Fotografen laden auch zu einem Spaziergang (Lammerhuber: „Sechs bis sieben Stunden werden es schon sein“) bei dem sie ihre Bilder erklären. Am dritten Tag wird dann die Stadt jedem Fotografen einen Baum widmen, der auch gleich gepflanzt wird, bevor in der Sommer-Arena zu den Klängen der „Ode an die Freude“ das Festival offiziell eröffnet wird.
Öffentlicher Raum als Kunstwerk
Das „größte Open-Air-Fotofestival Europas“ ist vom 1. Juni bis 30. September auf den Straßen, Plätzen und in den Parks von Baden kostenlos zu erwandern. Es gibt heuer zwei Strecken, eine Park- und eine Stadtroute, mit insgesamt sieben Kilometern.
Ausgangspunkt ist das Besucherzentrum am Brusattiplatz. Im Vorjahr wurden 189.258 Besucher des Festivals gezählt, davon kamen laut Veranstaltern 89 Prozent aus Österreich.
Die geschätzte Wertschöpfung für Baden betrug demnach 4,7 Millionen Euro beim Tages- und 1,2 Millionen Euro beim Nächtigungstourismus.
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