Maturareisen-Veranstalter Summer Splash ist pleite
Liebe Maturantinnen und Maturanten!
"Aufgrund der Covid-19-Pandemie und des zu hohen Risikos haben wir entschieden die „Notbremse“ für euch zu ziehen. Die Durchführung von SUMMER SPLASH wäre einfach fahrlässig, ethisch und moralisch verantwortungslos! Eine Verschiebung ist aufgrund der Planungsunsicherheit und Unberechenbarkeit des Virus (wir wollen keine Mitschuld an einer „zweiten Welle“ haben) sinnlos", heißt es auf der Homepage der Splashline Travel und Event GmbH."Alle gebuchten TeilnehmerInnen werden über die Rückerstattung der bisher geleisteten Zahlungen via E-Mail informiert. Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund des Volumens Zeit benötigen und bis Ende Mai/Anfang Juni verbindliche Infos bereit stellen werden."
Und weiter heißt es."Last but not least bedanken wir uns bei allen mitwirkenden Personen für den Zusammenhalt, unseren Kooperationspartnern für ihre Treue und natürlich euch MaturantInnen für euer Vertrauen! Wir sind von euren Erzählungen immer zu tiefst gerührt, dass SUMMER SPLASH „DIE“ Motivation zum Maturieren ist. Falls wir euch damit wirklich bis zur Matura gebracht haben, gebt ihr zumindest unserer Arbeit auch 2020 einen Sinn. DANKE ! Unser Beitrag zur größten Errungenschaft eures bisherigen Lebens endet leider trotzdem HIER und HEUTE. Es tut uns unglaublich leid, und wir drücken euch die Daumen für die bevorstehenden Prüfungen.
Jetzt musst die Splashline Travel und Event GmbH die Reißleine ziegen. Sie hat heute Insolvenz angemeldet.Laut Creditreform liegen aber noch keine Unterlagen zur Insolvenz vor. Für die knapp 15.000 Kunden des Unternehmens gibt es aber eine gute Nachricht. Sie werden ihre Anzahlungen – insgesamt rund eine Million Euro – von einer Insolvenzausfallsversicherung zurückbekommen. Wie hoch der Schuldenberg am Ende tatsächlich ist, kann der Reiseveranstalter derzeit noch nicht sagen.
Dazu hat Gründer Dietmar Tunkel einen langen Brief ausgeschickt."Ich habe mir auch nach der Absage von „Summer Splash“ vor 2 Wochen noch innigst gewünscht, diesen Newsletter niemals im Leben schreiben zu müssen. Aber ein kleiner, unsichtbarer Virus hat geschafft, wozu nichts, niemand und keine Krise davor (es waren nicht wenige) in der Lage waren. Dieser Virus hat mein Lebenswerk, die SPLASHLINE, die ich 1995 als Reisebüro „Tu´ Die Reise“ in Grafenschachen im Südburgenland gegründet habe, zerstört", schreibt Gründer Didi Tunkel in einer Aussendung."Nachdem auch die letzten Reisen des Geschäftsjahres 2019/2020, „Brass Palmas“, „Springbreak Europe“ und natürlich „Summer Splash“ am 14. Mai abgesagt werden mussten und damit kein einziges (!) Produkt mehr übrig und ALLE (!) schon fix gebuchten Kunden (knapp 15.000) wieder weg waren und wir zusätzlich gesetzlich verpflichtet sind, sämtliche bereits erhaltenen Kundengelder innerhalb von 14 Tagen an die Kunden zu retournieren, mussten wir heute Vormittag für die SPLASHLINE Insolvenz anmelden."
Und weiter heißt es: "Auch ein wenig in der Hoffnung, dass wir entsprechende Hilfe von der Regierung bekommen werden (wir haben die Reisen ja nicht freiwillig abgesagt, sondern wir „wurden abgesagt“), haben wir uns von Anfang an vorgenommen, unsere Kunden und deren Eltern nicht hinzuhalten, nicht skrupellos Stornogebühren einzuheben oder irgendwelche „Gutschein-Tricks“ zu erfinden, sondern ihnen sicher, rasch und unbürokratisch ihr Geld zurückzuzahlen. So, wie wir es in den letzten 25 Jahren gehandhabt haben, war es für mich selbstverständlich, auch in dieser außergewöhnlichen Corona-Krise alles korrekt abzuwickeln."
1,8 Millionen Euro Ausgaben
"Jetzt müssen wir aber auch die Konsequenzen daraus ziehen. Nachdem keine staatliche Unterstützung, kein Förderpaket und kein Kredit in unserer speziellen Situation adäquat und hilfreich ist und in den letzten beiden Wochen weder ein Anruf noch eine sonstige Reaktion von den zuständigen Stellen kam, gibt es nur diesen Weg für uns", schreibt Tunkel weiter. "Null (!) Euro Einnahmen stehen aktuell 1,8 Millionen Euro Ausgaben, sowie der Verpflichtung über eine Million Euro an Kunden zurückzuzahlen, gegenüber. Außerdem stellt sich die Frage: Was ist mit 2021? Funktionieren solche „Massen-Reisen“ bevor es einen Impfstoff gibt noch? Ich persönlich glaube Nein und mit diesem unsicheren Ausblick lässt sich aktuell nicht sinnvoll und wirtschaftlich planen".
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