Massen-Karambolagen: Winterdienst unzureichend?

Massen-Karambolagen: Winterdienst unzureichend?
Ein Toter, 46 Verletzte und stundenlange Autobahnsperren. Asfinag weist Schuld zurück.

Zu einer Massenkarambolage mit insgesamt 16 Pkw und sieben Lkw kam es Dienstagmittag auf der Südautobahn A2 – und das beinahe zeitgleich in beiden Röhren des Herzogbergtunnels. Sämtliche verfügbare Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettung aus Kärnten und der Steiermark sowie Notarzthubschrauber waren vor Ort. 34 Menschen wurden verletzt, sechs davon schwer, darunter auch zwei Kinder. Der Packabschnitt musste in diesem Bereich bis in die Abendstunden gesperrt werden.

"Bis zur Tunneldecke waren die Fahrzeuge ineinander verkeilt“, berichtete Franz Draxler von der Feuerwehr Mooskirchen dem KURIER. Der erste Unfall passierte in Fahrtrichtung Wien.

Nur kurze Zeit später kam es auch auf der A1-Westautobahn bei St. Pölten zu einer verheerenden Massenkarambolage. Das Unglück hat neben einem Todesopfer auch zwölf Verletzte gefordert. Insgesamt waren 190 Mann der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.

Laut NÖ Feuerwehrsprecher Franz Resperger kollidierten auf der spiegelglatten Richtungsfahrbahn Salzburg zwischen dem Rasthaus Völlerndorf und Loosdorf (Bezirk Melk) je 30 Lkw und Pkw. Die A1 blieb bis in die frühen Morgenstunden gesperrt.

Asfinag: Mit Hochdruck Winterdienst verrichtet

Dass der Winterdienst unzureichend gewesen sei, wies der Autobahnbetreiber Asfinag in einer Aussendung zurück. Asfinag sieht die Schuld vielmehr in überhöhter Geschwindigkeit und einem seltenen Wetterphänomen. Man habe mit Hochdruck Winterdienst verrichtet. Durch die Salzstreuung aufgetauter Schnee sei allerdings aufgrund der gesunkenen Temperaturen gefroren. Das als „Blitzeis“ bekannte Phänomen komme im Winter manchmal vor, erklärte Heimo Maier-Farkas von der Asfinag am Dienstag in der ZIB2.

Bilder von der Karambolage auf der A1

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Steiermark

Wie es zu den Karambolagen 100 bzw. 150 Meter im Herzogbergtunnel kommen konnte, ist indes noch unklar. Die Fahrbahn vor den Tunnels war zwar nass, aber nicht schneebedeckt. Möglicherweise war es jeweils bei der Einfahrt zu Kollisionen gekommen, die dann Auffahrunfälle auslösten. Richtung Klagenfurt waren 15 Pkw und fünf Lkw, Richtung Wien zwei Lkw und ein Pkw beteiligt. In einigen Fällen waren ganze Familien betroffen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser nach Klagenfurt, Wolfsberg, Voitsberg und Graz gebracht. Nach den Fahrzeugen zu schließen stammen die Betroffenen aus der Steiermark, Kärnten, Italien und Osteuropa.

Bilder von der Unfallstelle im Herzogbergtunnel

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Die Unfälle sorgten laut Asfinag für eine Vollsperre der A2. Der Herzogbergtunnel soll in Richtung Klagenfurt voraussichtlich bis mindestens 18.00 Uhr gesperrt sein. In Fahrtrichtung Graz könnte die Sperre des Tunnels einige Zeit nach dem Ende des Rettungseinsatzes wieder freigegeben. Der Verkehr wurde in der Zwischenzeit an den Anschlussstellen Packsattel und Mooskirchen über die Packer Straße B70 umgeleitet, so ein Asfinag-Sprecher.

Auch in anderen Bundesländern hat das Winterwetter am Dienstag für Probleme im Verkehr gesorgt. Mehr dazu hier.

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