Mädchen von E-Roller angefahren: Vorfälle häufen sich laut Polizei

Mädchen von E-Roller angefahren: Vorfälle häufen sich laut Polizei
Zu hohe Geschwindigkeit und Alkohol am E-Scooter-Steuer sind die größten Gefahren.

Mit leichten Kopfverletzungen wurde am Donnerstagabend ein Kind ins Spital gebracht, nachdem ein E-Roller-Fahrer das Mädchen niedergestoßen hatte. Der Unfall ereignete sich in der Simmeringer Hauptstraße. Die Achtjährige war mit ihren Eltern zu Fuß unterwegs gewesen, als ein 17-jähriger der Familie mit dem E-Roller entgegenkam – und zwar am Gehsteig. Dort ist die Benutzung der Scooter aber verboten.

Bei den Rollern handelt es sich nämlich nicht um sogenanntes fahrzeugähnliches Kinderspielzeug (wie Skateboard, Roller etc.) – die E-Roller sind als Fahrräder eingestuft. Dementsprechend hätte der 17-Jährige den Radweg oder die Fahrbahn benutzen müssen.

Teurer Spaß

„Dass die E-Scooter auf Gehsteigen fahren, ist eines der häufigsten Probleme. Außerdem halten sich viele nicht an die Promillegrenze“, sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger. Erlaubt wäre ein maximaler Blutalkoholwert von 0,8 Promille. Liegt der Wert darüber oder wird ein Alko-Test verweigert, kann die Strafe 800 bis 5400 Euro teuer werden. Aber nicht nur eine Strafe ist kostspielig, auch die Leihgebühr ist hoch: Pro Anmeldung wird ein Euro berechnet und pro Minute kommen noch 15 Cent dazu. Eine halbe Stunde Fahrt kostet 5,50 Euro.

Beziffern kann man die Gesetzesübertretungen im Zusammenhang mit E-Scootern laut Polizei derzeit noch nicht. Der Trend, mit diesen Rollern durch die Stadt zu düsen, ist schließlich neu. Ausschlaggebend dafür sind die vielen Anbieter, die die Gefährte auf Leihbasis für die Wiener verfügbar machen: Mit Bird, Lime und Tier haben sich 2018 gleich drei Unternehmen in der Stadt angesiedelt. Insgesamt gibt es knapp 1200 Scooter. Auch der Roller, mit dem am Donnerstag der Unfall verursacht wurde, gehört einer Leihfirma. Um welche es sich handelt, wurde nicht kommuniziert.

Zu schnell

Laut Zeugen war der Unfall-Fahrer zu schnell unterwegs. Das sei vor allem in Begegnungszonen ein Problem, sagt Eidenberger. In der Mariahilfer Straße dürfen Radfahrer und E-Roller-Benutzer eigentlich nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren, was fünf km/h entspricht. Die Realität sieht anders aus: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h brausen die Scooter oft zu schnell durch die Einkaufsstraße.

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