In Tirol ist Belastung mit Stickoxid am höchsten

In Tirol ist Belastung mit Stickoxid am höchsten
Eine Analyse zeigt, dass an neun Standorten die österreichischen Jahresgrenzwerte überschritten wurden.

Die Tiroler Bevölkerung leidet seit Jahren unter dem Transitverkehr. Eine österreichweite Analyse der Stickoxid-Belastung bestätigt das nun erneut: „Der höchsten gesundheitsschädlichen Belastung sind Anrainer entlang der Inntal- und Brennerautobahn ausgesetzt“, erklärt Bettina Urbanek vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), der die Messstellen-Ergebnisse aus dem Jahr 2013 untersucht hat.

Die Analyse zeigt, dass an neun Tiroler Standorten die österreichischen Jahresgrenzwerte überschritten wurden. Bei drei schossen die Messergebnisse auch über den von der EU festgelegten Rahmen hinaus, der weniger streng ist. Laut VCÖ droht Österreich ein EU-Vertragsverletzungsverfahren. Das läuft bereits, heißt es aus dem Büro von Tirols Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne). Im Falle einer Verurteilung drohe eine Strafe von mindestens 2,8 Millionen Euro.

Sprit für Tempo 100

Felipe sieht in der VCÖ-Analyse Wasser auf die Mühlen ihrer Bemühungen für Tempo 100 auf Tirols Autobahnen. Bisher bremst hier die ÖVP. Die EU betrachtet das Tempolimit jedoch als Vorbedingung für die Wiedereinführung des sektoralen Fahrverbots im Unterinntal. „Für mich ist klar, dass wir das Müll- und Schrottfahrverbot für Lkw und dafür Tempo 100 brauchen: Und zwar nicht, um die Autofahrer zu pflanzen, sondern aus Verantwortungsbewusstsein für die Steuerkassa und für die Menschen in den Gebieten mit schlechten Luftwerten“, sagt die Landesrätin.

Die Luftverschmutzung ist aber auch in anderen Regionen Österreichs ein Problem. „Mit Ausnahme vom Burgenland wurde in allen Bundesländern im Vorjahr Österreichs Stickoxid-Grenzwert überschritten“, sagt Urbanek. 14 Messstationen hätten Ergebnisse über dem Jahresgrenzwert geliefert.

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