Grazerin gab Familien-Erspartes für unbekannten Liebhaber aus
Ein Streit mit Handgreiflichkeiten hat in Graz zum Aufdecken eines Betrugs geführt: Ein 49-Jähriger hatte bereits am vergangenen Wochenende mitten in der Nacht offenbar seine Frau an den Armen gepackt und sie an den Haaren gezerrt. Als sie um Hilfe schrie, hörten es Nachbarn und alarmierten die Polizei. Es stellte sich heraus, dass der Mann auf sie losgegangen war, weil die 48-Jährige Tausende Euro an einen Fremden geschickt hatte, den sie über das Internet kennengelernt hatte.
Streit um Handy eskalierte
Wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag mitteilte, hatte der Ehemann die Frau in der Nacht auf Sonntag daran hindern wollen, dass sie wieder Geld auf ein türkisches Konto überweist. Er wollte ihr das Handy entreißen und so entbrannte der Streit, der zum Polizeieinsatz führte. Gegenüber den Beamten sagte die 48-Jährige, dass sie sich in den fremden Mann verliebt habe - dieser sei Soldat. Seit Wochen sei sie mit ihm in Kontakt und er wolle zu ihr nach Österreich kommen. Er sei jedoch entführt worden, sei gefesselt und gefangen und benötige nun Lösegeld, um sich freizukaufen.
Erspartes aufgebraucht, Kleidung verkauft
Die Grazerin glaubte ihrer neuen Bekanntschaft und überwies bereits all ihr Erspartes, verkaufte sogar ihre Kleidung an öffentlichen Plätzen, um an weiteres Geld zu kommen, sie überwies Geld ihres Sohnes und nahm einen Kredit auf. Zu keinem Zeitpunkt seien ihr die Forderungen verdächtig vorgekommen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Zehntausend Euro.
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