Lichtblick in städtischer Problemzone: Kunstschule hellt den Park auf
Pensionisten sitzen auf Parkbänken. Eltern füttern mit ihren Kindern Enten im Teich. Studenten balancieren auf Slacklines oder liegen einfach nur entspannt in der Wiese. Am Rand des Rapoldiparks im Innsbrucker Stadtteil Pradl plätschert die Sill dahin. Sie markiert die Grenze zur lauten Innenstadt, die nur wenige Gehminuten von der Ruheoase entfernt ist.
Doch die war in den vergangenen Jahren zusehends schlecht beleumundet. Nicht umsonst ist das Areal videoüberwacht. Schließlich ist der Park auch eine Spielwiese für die Drogenszene. In der Nacht wird die Grünanlage von manchen Einheimischen gemieden.
Ausgerechnet in einer Ecke des Parks, die lange als Hotspot für dunkle Gestalten galt, läuft seit vergangenen Herbst ein Projekt, das der Kreativität von Kindern und Jugendlichen Flügel verleihen soll.
Ein dubioser Ort
Knapp ein halbes Jahr nach der Eröffnung sind die Erfahrungen gut: "Wir haben einen Unort besetzt und zum Ort gemacht. Er ist an fünf Tagen pro Woche bis in den Abend hinein bespielt", sagt Ritter. Das "Bilding" strahlt in den Park aus.
Malen im Park
An diesem Frühlingstag laufen aufgezwirbelte Knirpse mit Pinsel und Farben bewaffnet aus der Kunstschule in eine direkt angrenzende Wiese des Parks. Auf einer Kletteranlage ist eine riesiges Stück schwarzer Stoff gespannt. Die Tiroler Künstlerin Heidi Holleis bringt den Kindern großformatiges Malen näher.
Das Angebot ist kostenlos und umfasst u. a. Malerei, Bildhauerei und Architektur. Ein gutes Drittel der 184 Schüler hat Migrationshintergrund oder kommt aus sozial prekären Verhältnissen. Die gewünschte Durchmischung klappt, die Kurse sind ausgebucht. Das schafft neue Probleme: "Es läuft zu gut. Mit den vorhandenen Mitteln können wir das nicht bewältigen", sagt Ritter. Für den laufenden Betrieb sind weitere Spenden nötig.
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